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An "absoluter Transparenz" im BAWAG-Skandal interessiert | ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer verzichtet auf ein Mandat im Nationalrat. Seine Entscheidung habe er schon vor länger Zeit getroffen, erklärte er, sie hätten nichts mit den Aussagen von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer zu tun. Gusenbauer hatte gestern erklärt, künftig keine ÖGB-Spitzenfunktionäre mehr im SPÖ-Parlamentsklub haben zu wollen. Hundstorfer ist damit der erste ÖGB-Präsident seit 1945 ohne Sitz im Nationalrat.
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ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer hat sich am Donnerstag in einer Aussendung zur Diskussion um Gewerkschaftsfunktionäre im SPÖ-Parlamentsklub zu Wort gemeldet und dabei SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer kritisiert: "Ich kandidiere nicht für den Nationalrat. Diese Entscheidung habe ich schon vor länger Zeit getroffen und hätte es begrüßt, dies gemeinsam zu vermitteln und nicht als Divergenz", so Hundstorfer.
Hundstorfer weiter: "Ich kann die Emotionen des Parteivorsitzenden nicht nachvollziehen, obwohl ich Verständnis für seine große Herausforderung vor den Wahlen habe. Aber abgerechnet wird am Wahltag. Die sozialdemokratischen GewerkschafterInnen und der gesamte ÖGB überhaupt werden sich von ihrem Reformweg nicht abbringen lassen."
"Die Probleme rund um die Elsner-Machenschaften sind Schwierigkeiten des ÖGB", stellte Hundstorfer klar. "Wir haben aus den Vorfällen in der BAWAG die Konsequenzen gezogen - neuer Vorstand, neuer Aufsichtsrat, neuer ÖGB-Präsident, neuer ÖGB-Finanzchef. Rechtliche Schritte wurden eingeleitet. Wir haben Anzeigen und Sachverhaltsdarstellungen gegen die Verantwortlichen für das finanzielle Desaster eingebracht und arbeiten eng mit den ermittelnden Behörden zusammen. Wir sind an absoluter Transparenz interessiert."
Siehe auchGusenbauer trennt Partei vom ÖGB