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Hydro gegen die Krise

Von Helmut Dité

Wirtschaft
Der Ausbau von Wasserkraftwerken geht weltweit auch in der Krise voran - im Bild ein von Andritz mit Turbinen ausgestattetes im österreichischen Agonitz. Foto: Andritz

Keine Kürzung bei den Investitionen. | Papiersparte mit weniger Aufträgen. | Wien. "Ich werde nicht spekulieren, wie lange die Krise dauert - aber ich bin sicher, dass es ein Leben nach der Krise gibt." Andritz-Chef und -Großaktionär Wolfgang Leitner ist für den steirischen Technologie- und Anlagenbaukonzern nicht allzu pessimistisch: keine Kurzarbeit, keine Kündigungen, keine Kürzung der Investitionen und angesichts einer mit 400 Millionen Euro immer noch gut gefüllten Kriegskasse sogar forcierte Suche nach passenden weiteren Zukäufen - "die jetzt womöglich preiswerter zu haben sind", wie Leitner am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz ankündigte.


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Für das Rekordjahr 2008 - der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, das Konzernergebnis um 6,7 Prozent auf 147 Millionen - soll die Dividende von 1,00 auf 1,10 Euro gehoben werden.

2009 wird allerdings ein schwieriges Jahr, da ist Leitner überzeugt: Der Umsatz wird wohl um 15 Prozent sinken, auch den Rekordgewinn von 2008 wird man nicht erreichen. Aber während vor allem die zweitgrößte Division "Pulp and Paper" angesichts der Investitionszurückhaltung der weltweit angeschlagenen Zellstoff- und Papierindustrie weiter sinkende Auftragseingänge registriert, legen der Wasserkraftbereich und auch die Umweltsparte zu: "Vor allem China investiert jetzt sehr stark in Abwasserbehandlung." Im Energiebereich fügten sich zudem die jüngsten Akquisitionen - etwa die Wasserkraftsparte des amerikanischen Riesen General Electric - gut ein und verbesserten die Weltmarktposition der Grazer.

Die vor drei Jahren von Siemens zugekaufte VA Tech Hydro wird auch 2009 der Unternehmensmotor sein: "Die macht heute das doppelte Geschäft als zum Zeitpunkt des Kaufs", so Leitner. Auch die Gewinnsteigerungen im mittlerweile größten und auf Andritz Hydro umgetauften Unternehmensteil seien schneller gegangen als ursprünglich geplant: 2008 hat Hydro die operative Marge auf 7,3 Prozent - nach 5,7 Prozent im Jahr davor - gesteigert.

Ein guter Teil der Hydro-Aufträge geht nach Europa, vor allem Turbinen für Pumpkraftwerke sind nachgefragt. Zuletzt wurde erst dieser Tage ein weiteres 100-Millionen-Euro-Projekt für Portugal unterschrieben.