Firma von Berater erhielt nach strittigem Deal Millionenkredit. | Investment in Kraftwerksbauer Etaone, bei dem Hypo massiv engagiert ist.
Wien. Umstrittene Beraterhonorare sind im Umfeld der Kärntner Hypo - über die Jahre verteilt - alles andere als eine Seltenheit. Bei einem besonders heiklen Fall, den die Ermittler der CSI-Hypo bereits bei der Staatsanwaltschaft angezeigt haben, führt nun eine heiße Spur ins Burgenland - zu einer Pleitefirma, bei der die Kärntner Bank selbst intensiv engagiert ist.
Wie berichtet, vermuten die internen Ermittler Unregelmäßigkeiten bei einem Millionenhonorar, das die Beratungsfirma ASP für die Abwicklung des Verkaufs der Beteiligungssparte Hypo-Consultants im Jahr 2007 erhalten hat. Dieser Verkauf beschäftigt mittlerweile die Justiz. Aus der Sachverhaltsdarstellung der Hypo geht hervor, dass ein - hinterfragenswerter - Teil des Erfolgshonorars für ASP als Blanko-Darlehen an eine Gesellschaft von ASP-Chef Alon Shklarek geflossen sein soll. Zwar betonen die Ermittler, dass die Verwendung der Mittel offen sei. Ein Teil der rund 1,1 Millionen Euro dürfte jedoch in die burgenländische Firma Etaone Energy - einen Hersteller von Blockheizkraftwerken - geflossen sein.
Kredit abgeschrieben
Laut Sachverhaltsdarstellung erhielt die AEI Management GmbH Anfang 2008 den erwähnten Kredit. Anhand der Bilanzen vermuten die CSI-Ermittler, dass das Geld als Gesellschafterdarlehen weitergeleitet wurde. Alleingesellschafter sei die niederländische Active Equity Investments B.V. von ASP-Chef Shklarek. Tatsächlich war ASP im Herbst 2007 bei der Etaone Holding eingestiegen, ihren Platz übernahm gegen Jahresende jedoch die Active Equity Investments. Bis Mitte 2008 stieg die geleistete Einlage auf mehr als 600.000 Euro. Nach einer Verschmelzung der Etaone Holding mit der Etaone Energy GmbH ging der Anteil der Active Equity Investments auf eine Firma namens Active Capital Investments B.V. über.
Inwieweit die Pleite von Etaone, bei der die Hypo als direkte Kreditgeberin Millionen im Feuer hat, nun auch noch die Rückzahlung des - bis 2013 laufenden - Darlehens der Shklarek-Firma beeinträchtigt, ist offen. Da laut Sachverhaltsdarstellung keine Sicherheiten vorliegen und die ursprüngliche Kreditnehmerin AEI Management GmbH kein Geschäft betreibt, hat die Hypo bereits 2010 den gesamten Betrag wertberichtigt.
Shklarek war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die erwähnte Anzeige der Bank richtet sich nicht gegen ihn, sondern in erster Linie gegen Ex-Vorstände der Hypo. Alle Betroffenen haben bisher jedes Fehlverhalten bestritten. Shklarek trat zuletzt vor allem als Miteigentümer der pleitegegangenen Billigairline Sky Europe öffentlich in Erscheinung. Derzeit will er gemeinsam mit Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer ins Investmentgeschäft einsteigen.
Streit um Birnbacher
Unterdessen lässt das Beraterhonorar von sechs Millionen Euro für den Wirtschaftsprüfer Dietrich Birnbacher, das dieser beim Hypo-Verkauf an die BayernLB von der Kärntner Landesholding erhalten hat, die Wogen hochgehen. Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat Birnbacher zur Rückzahlung aufgefordert. Ein Gerichtsgutachter hatte erklärt, dass lediglich 200.000 Euro gerechtfertigt gewesen wären.