Mehr als die Hälfte der Garantieanleihen zurückgekauft. | Kärntner Bank peilte ursprünglich nur 400 Millionen an. | Wien/Klagenfurt. Schneller als geplant reduziert die Hypo Group Alpe Adria jenen Teil ihrer Schulden, für den die Republik Haftungen übernommen hat. Die Kärntner Bank kauft staatsgarantierte Anleihen im Gesamtwert von 722,1 Millionen Euro zurück. Insgesamt hat die Hypo 2009 Schuldverschreibungen über 1,35 Milliarden Euro ausgegeben. Am Mittwoch wurde der vorzeitige Rückkauf von mehr als der Hälfte des Volumens bekanntgegeben.
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Dabei hatte die Bank - Informationen der "Wiener Zeitung" zufolge - ursprünglich lediglich eine Reduktion um 400 Millionen Euro angepeilt. Dies war die Auflage des Bundes für die Bereitstellung von 200 Millionen Euro an Garantien für faule Immobilienkredite. Ein solcher interner Schutzschirm wurde Ende Dezember installiert, nun steht der Staat dafür gerade, falls sich der Wert von Immobiliensicherheiten der Bank schlechter entwickelt als gedacht. Das schont die Bilanz der Hypo, da sie weniger Abschreibungen vornehmen muss.
Keine Angabe zu Kosten
Ursprünglich hatte sich die Bank bis zu 500 Millionen Euro für derartige Haftungen gewünscht. Dass die deutliche Übererfüllung der Auflagen der Republik, was den Abbau der Garantieanleihen betrifft, eine Vorleistung für eine Ausweitung des Immobilien-Schutzschirms sein könnte, wurde am Mittwoch seitens der Hypo jedoch verneint.
Die zurückgekauften Anleihen wären noch bis August und September 2012 beziehungsweise Juli 2013 gelaufen. Über die Kosten des vorzeitigen Rückkaufs hüllt sich die Bank in Schweigen. Die 722,1 Millionen Euro sind nämlich das Nominalvolumen, dazu kommen noch Zinsen und Transaktionskosten. Es ist davon auszugehen, dass die Hypo den Gläubigern ein attraktives Angebot gemacht hat, um diese davon zu überzeugen, ein praktisch risikoloses Investment mit Staatsgarantie vorzeitig zu beenden.
Man sei jedenfalls günstiger ausgestiegen, als wenn man die Papiere bis zum Laufzeitende bedienen hätte müssen, heißt es seitens der Bank. Außerdem würde die Hypo derzeit über viel freie Liquidität verfügen, die wegen der geplanten Verkleinerung des Instituts nicht mehr in Neugeschäft investiert werden kann.
Für die Bank geht es bei der Rückgabe der Garantien auch darum zu zeigen, dass sie nicht auf Dauer vom Staat abhängig sein will. Die Politik wiederum möchte den Steuerzahlern signalisieren, dass das Engagement in Kärnten einmal ein Ende haben wird.