Staatsanwaltschaft: „Es ist nichts eingestellt worden.” | Hypo bleibt neuerlich auf Schloss Velden sitzen.
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Wien/München. Wegen des Kaufs der Mehrheit der Hypo Kärnten im Jahr 2007 hat die Staatsanwaltschaft München zwar bereits vor einigen Wochen Anklage gegen acht ehemalige Vorstände der BayernLB eingebracht. Die Erhebungen im Freistaat sind damit jedoch nicht abgeschlossen.
Es werde gegen „mehrere Personen” weiter ermittelt, so Barbara Stockinger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München, am Donnerstag auf Anfrage der „Wiener Zeitung”. Es sei nichts eingestellt worden. Auch das Verfahren gegen Ex-Hypo-Investor Tilo Berlin sei „noch offen”.
Berlins Münchner Anwalt, Ulrich Wastl, zeigt sich dennoch überzeugt, dass das Verfahren wegen Untreuevorwürfen gegen seinen Mandanten eingestellt werde. „Wir gehen davon aus, dass wir einen Einstellungsbescheid erhalten”, so Wastl. Gemäß den Vorwürfen der Justiz sollen die Ex-Chefs der BayernLB die Hypo-Mehrheit - unter anderem vom damaligen Mitaktionär Berlin - absichtlich zu teuer erworben haben. Die Betroffenen haben jedes Fehlverhalten immer bestritten, es gilt die Unschuldsvermutung.
Verkauf neu aufgerollt
Ebenfalls kein Ende absehbar ist rund um den von der Hypo angestrebten Verkauf des Schlosshotels Velden am Wörthersee. Am Donnerstag ist auch ein zweiter Versuch, das Hotel an den Mann zu bringen, gescheitert. „Mit Bedauern müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der Investor trotz mehrerer Nachfristen und der Regelung aller offenen Punkte seinen Verpflichtungen aus der Verkaufsvereinbarung nicht nachgekommen ist”, so ein Hypo-Sprecher.
Pikanterweise handelt es sich bei dem verhinderten Schlossherrn um jenen italienischen Geschäftsmann, mit dem bereits beim ersten Verkaufsversuch vor knapp einem Jahr im letzten Moment kein Deal zustande gekommen ist.
Die Hypo kann sich nun mit der Anzahlung von - wie zu hören ist - vier Millionen Euro trösten. Der Verkaufsprozess wird neu aufgerollt.