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Hypo-Golfplätze: Knehs hat Nase voll

Von Stefan Melichar und Helmut Dité

Wirtschaft
Auch der Verkauf des Kempinski Palace in Portoroz stockt. Die Hypo hat hohe Kredite gewährt. Foto: Kempinski

"Überhaupt kein Interesse an solchem Verkaufsprozess." | "Format": Karl Wlaschek könnte Schlosshotel kaufen. | Wien.Der mühsame Verkauf der Kärntner Tourismusbeteiligungen der Hypo Alpe Adria hinterlässt in Investorenkreisen einiges an verbrannter Erde. Ex-Palmers-Chef Joachim Knehs hat im Jänner mit einigen Partnern ein vom Preis her vergleichsweise attraktives Angebot für die beiden Golfplätze, die Teil des Portfolios sind, abgegeben. Nun hat er offenbar die Nase voll.


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"Ich habe überhaupt kein Interesse mehr, an solchen Verkaufsprozessen teilzu nehmen", so Knehs am Donnerstag zur "Wiener Zeitung". Sein Angebot sei per 31. März abgelaufen. Knehs, der Schwiegersohn von Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky, stößt sich vor allem daran, dass Details dazu in den Medien auftauchten. Kritik übt der Investor an den - mit dem Verkaufsprozess betrauten - Beratern von Ernst & Young.

Ebenfalls erzürnt ist Immobilieninvestor Peter Nikolaus Lengersdorff. Dieser interessiert sich für das prominente Herzstück des Hypo-Portfolios, das Schlosshotel Velden. Dessen Verkauf hat die Hypo wie berichtet im letzten Moment abgeblasen und neu gestartet.

"Ich erwarte mir, dass die Bank sich ehestens bei mir meldet", so Lengersdorff zur "Kleinen Zeitung". "Ich habe mich schon genug blamiert. Man hat mir die Tür vor der Nase zugeschlagen." Bestbieter dürfte die italienische Investorengruppe CTS gewesen sein. Laut Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz ist der Deal geplatzt, weil die Italiener nicht rechtzeitig fünf Millionen Euro Anzahlung geleistet haben. Das "Format" berichtet nun, dass sich Billa-Gründer Karl Wlaschek für das Schlosshotel interessieren soll.

Weiteres Sorgenkind

Dies ist nicht der einzige Hotelverkauf, bei dem die Hypo nach hohen Investitionen auf finanzielle Schadensbegrenzung hoffen muss. Weiteres Sorgenkind ist das Palace-Hotel im slowenischen Portoroz. Dieses läuft Insidern zufolge inzwischen unter Kempinski-Management erfolgreich, gehört aber dem insolventen Istrabenz-Konzern. Die Hypo hat angeblich 80 Millionen Euro Kredit für den Um- und Ausbau gewährt. Ein Verkauf war bis Ende Juni geplant - bis dato sind die Gebote zu niedrig.