Beteiligung der Kärntner liquidiert statt verkauft. | Wien. Alles andere als nach Plan läuft der Liechtenstein-Rückzug der Hypo Group Alpe Adria (HGAA): Im März 2008 hatten die Kärntner beschlossen, den verbliebenen 49-Prozent-Anteil an ihrer ehemaligen Tochterbank im Fürstentum zu verkaufen. Daraus wird nun scheinbar nichts.
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Seit Ende April 2009 befindet sich die Alpe Adria Privatbank Liechtenstein nämlich in "freiwilliger Liquidation", wie aus dem aktuellen Jahresbericht des Liechtensteinischen Bankenverbands hervorgeht. "Die Aktionäre haben sich entschieden, sich strategisch neu zu positionieren, und daher wird die Banktätigkeit in Liechtenstein freiwillig aufgegeben", heißt es als Begründung auf der Internet-Seite der Bank. Eine konkrete Angabe, warum man aus dem Verkaufsprozess ausgestiegen ist, lehnte die HGAA am Montag ab. Fest steht, dass es derzeit - krisenbedingt - äußerst schwierig ist, Finanzinstitute zu guten Preisen zu verkaufen. Dazu kommt, dass die Alpe Adria Privatbank als einzige Bank in Liechtenstein 2008 einen Jahresverlust hinnehmen musste - konkret 7,3 Mio. Euro.
10,2 Mio. Euro Buchwert
Bereits beim Verkauf ihres Mehrheitsanteils an der Liechtenstein-Tochter Ende 2007 hatte die HGAA einen Buchverlust hinnehmen müssen: Dem Verkaufserlös von 18,3 Mio. Euro für 51 Prozent der Anteile standen Vermögenswerte von 18,7 Mio. Euro gegenüber. Der Buchwert der verbliebenen 49 Prozent beträgt laut aktuellem Geschäftsbericht 10,2 Mio. Euro. Wie viel die Kärntner im Rahmen der Liquidation herausholen können, ist offen. Notwendig wurde der Liechtenstein-Rückzug wegen einer vom Fürstentum ausgehenden Steueraffäre. Diese hatte politischen Druck auf die deutsche HGAA-Mutter, die BayernLB, zur Folge.