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Hypo hat wieder Schloss am Hals

Von Kid Möchel und Stefan Melichar

Wirtschaft

Ungereimtheiten bei Firmenpleite rund um das Kärntner Schloss Pöckstein.


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Klagenfurt.Die Hypo Alpe Adria Bank AG ist de facto Eigentümerin des Schlosses Pöckstein, einst Sommersitz der Bischöfe zu Gurk. Laut AKV und KSV1870 ist die K.B.M.P. Projektmanagement Trading Consulting GmbH, der das Gebäude gehört, pleite. Laut Insolvenzantrag finanzierte die Hypo 2007 den Kauf mit 1,68 Millionen Euro, die Kreditschulden betragen mittlerweile 2,25 Millionen Euro.

Die Hypo hält Pfandrechte auf zwei Liegenschaften (1,95 Millionen Euro). Die Gesamtschulden betragen 3,1 Millionen Euro. Hauptgesellschafter der Pleitefirma ist die Endibi-Privatstiftung, die laut Amtsblatt am 20. Februar 2012 "aufgelöst" worden ist. Ein Prozent gehört laut Creditreform Birgit Buzzi. Geschäftsführer ist Dante Buzzi aus Mölbling bei Althofen, ein weiterer Geschäftsführer ist im Februar abgesprungen. Laut Creditreform lag die Überschuldung angeblich laut Bilanzangaben bereits 2010 vor.

Glaubt man den Angaben im Insolvenzantrag, so soll bereits beim Kauf 2007 (vom Bistum Gurk) der Weiterverkauf um 2,5 Millionen Euro an einen Investor geplant gewesen sein. Der Deal kam nicht zustande. Zuletzt wollte man im renovierungsbedürftigen Bau ein Pflegeheim und Hotel aufziehen. Investor fand sich keiner. Denn das Schloss Pöckstein liegt direkt an der östlichen Zufahrt ins Gurktal, eingepfercht zwischen dem Fluss Metnitz und der Bundesstraße nach Klagenfurt. Diese soll dort als Schnellstraße ausgebaut werden.

Die Hypo hat nach dem Schlosshotel Velden nun wieder ein prominentes Objekt am Hals - allerdings in einer wesentlich kleineren finanziellen Größenordnung. Der Kredit dürfte bereits in der Bilanz wertberichtigt sein. Nun wird wohl ein Verkauf ohne zusätzlichen Verlust angestrebt.