Oberstaatsanwalt will Informationen zu Kontenöffnungen. | In weiterer Folge Justizministerium eingebunden. | Klagenfurt/Wien. Die Öffnung der Bankkonten der früheren Hypo-Investoren rund um den Vermögensverwalter Tilo Berlin wird innerhalb der Justiz nun zur Chefsache.
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Wie die "Wiener Zeitung" aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen erfahren hat, hat die Oberstaatsanwaltschaft Graz diesbezüglich einen Bericht der - operativ zuständigen - Staatsanwaltschaft Klagenfurt eingefordert. Dieser soll Anfang bis Mitte April vorliegen. Kenner der Materie schließen aus, dass die Staatsanwaltschaft in der Zwischenzeit - quasi über den Kopf der Oberstaatsanwaltschaft hinweg - weitere Maßnahmen setzt.
Laut einem "Format"-Bericht hat die Staatsanwaltschaft einem Rechtshilfe ersuchen der Münchner Justiz, die Konten aller Hypo-Investoren einzusehen, stattgegeben. Die bayrischen Behörden vermuten, die BayernLB könnte den Investoren bei der Mehrheitsübernahme der Hypo 2007 bewusst einen zu hohen Preis bezahlt haben. Nun soll untersucht werden, ob Bestechungsgelder von einzelnen Verkäufern an Entscheidungsträger bei der BayernLB geflossen sind. Alle Betroffenen haben jegliches Fehlverhalten immer bestritten, es gilt die Unschuldsvermutung.
Prominente betroffen
In Österreich finden sich einige namhafte Unternehmer und Stiftungen unter den Hypo-Investoren. Wegen der Prominenz und der Komplexität des Falls wird in die Causa Hypo immer wieder das Justizministerium eingebunden - so auch in diesem Zusammenhang: Die Oberstaatsanwaltschaft wird das Ministerium über den Inhalt des Berichts
der Staatsanwaltschaft in Kenntnis setzen.