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Hypo Kärnten geht wieder leer aus

Von Hermann Sileitsch

Wirtschaft

Ex-Managerin dürfte Abfertigung mit Erfolg einklagen. | Gegen Birnbacher und Martinz wird doch wieder ermittelt. | Klagenfurt/Wien. Die Kärntner Hypo dürfte an einem Nebenschauplatz der Causa erneut eine Niederlage erlitten haben: Eine Ex-Managerin der Hypo Leasing (Name der Redaktion bekannt) hatte 181.000 Euro Abfertigung eingeklagt. Die Bank reagierte mit einer Gegenforderung von 16 Millionen Euro. Am Dienstag wurde die Verhandlung am Arbeitsgericht geschlossen, bestätigte der Klagenfurter Gerichtssprecher Martin Reiter der "Wiener Zeitung". Das Urteil ergeht schriftlich; bis zur Ausfertigung könne es noch vier bis sechs Wochen dauern.


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Bereits im November hatte es einen ähnlichen Fall eines Ex-Managers der Hypo-Leasing gegeben, der seine Abfertigung (damals 140.000 Euro) mit Erfolg eingeklagt hatte. Offenbar waren die einst abgeschlossenen Arbeitsverträge wasserdicht und die Ansprüche aus Richtersicht gerechtfertigt. Schon damals hatte die Hypo - wegen angeblich unsauberer Finanzierungsgeschäfte - mit einer Schadenersatz-Forderung in Höhe von 10 Millionen Euro gekontert. Selbst im Falle eines Erfolges wäre die Forderung allerdings nur in Höhe der eingeklagten Abfindung anerkannt worden. Doch die Hypo war ohnedies leer ausgegangen und will den Schadenersatz separat einklagen. So dürfte es auch dieses Mal sein.

"Neue Erkenntnisse"

Indes wird die Staatsanwaltschaft Klagenfurt das zwischenzeitlich eingestellte Ermittlungsverfahren gegen ÖVP-Landesrat Josef Martinz und den Steuerberater Dietrich Birnbacher fortführen. Dieser hatte 2007 für ein Gutachten sechs Millionen Euro Honorar kassiert, den Auftrag hatten Martinz und Ex-Landeshauptmann Jörg Haider erteilt. Es gebe "neue Erkenntnisse" - ermittelt werde primär wegen des Verdachtes der Untreue, hieß es bei der Anklagebehörde. Bei Martinz könnte auch der Vorwurf des Amtsmissbrauchs dazukommen. Ob es zu einer Anklageerhebung kommt, ist unklar.