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Hypo-Rettung: Letztes Feilschen um Details

Von Stefan Melichar

Wirtschaft

Bei den Verhandlungen über die Rettung der Kärntner Hypo Group Alpe Adria zeichnete sich auch am frühen Montagmorgen noch keine unmittelbare Einigung ab. Allerdings dürften zwischen dem Bund und den Eigentümern der schwer angeschlagenen Bank nur noch letzte Details strittig gewesen sein. Grundsätzlich deutete alles darauf hin, dass die Republik Österreich die Mehrheit an der Hypo übernehmen wird. | Trichet schaltet sich ein


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Bei einem abendlichen Gipfel-Gespräch hatten zuvor die Chefs der drei größten heimischen Banken dem Finanzminister zugesagt, der Kärntner Hypo Liquidität zur Verfügung zu stellen, wenn die Bank mehrheitlich an den Bund geht. Für derartige Kredite würde der Staat eine Garantie übernehmen.

Fest steht wohl auch, dass die BayernLB, die derzeit noch 67 Prozent an der Hypo hält, bei ihrer Österreich-Tochter an Bord bleibt. Welchen Beitrag die Bayern ihrerseits zur Hypo-Rettung leisten, ist noch offen. Sobald jedoch der Bund die Mehrheit hält, schlagen sich die Finanzprobleme der Hypo nicht mehr zur Gänze auf die Bilanz der BayernLB durch. Dies würde dem - ebenfalls durch Staatshilfe gestützten - Institut einigermaßen Luft verschaffen.

Sowohl die BayernLB als auch die Hypo-Minderheitsaktionäre Land Kärnten (12,4 Prozent) und Grazer Wechselseitige (20,5 Prozent) dürften kräftige Beiträge bei der Rettungsaktion leisten müssen. Bevor Montagmorgen die Bankschalter öffnen, soll eine Lösung her. Im Finanzministerium will man sich dabei scheinbar nicht mit halben Sachen begnügen. Offenbar soll die gesamte Kapitalspritze für die Hypo von rund 1,5 Mrd. Euro fixiert werden, nicht nur jene 400 Mio. Euro, die unmittelbar notwendig wären.