Erster Entwurf bereits in Brüssel. | Neuer Bank-Chef war als Berater bei der Erstellung dabei. | Wien. Bis 31. März muss Österreich der EU-Kommission einen tiefgreifenden Restrukturierungsplan für die Kärntner Hypo vorlegen. Trotz der gerade erst erfolgten Umbesetzung des Bank-Vorstandes wird es dabei wohl zu keiner Verzögerung kommen.
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Der Sanierungsplan werde wie geplant Ende März nach Brüssel geschickt, hieß es am Freitag im Büro von Finanzminister Josef Pröll. Einen Entwurf habe man der EU-Kommission bereits zukommen lassen. Die Wettbewerbshüter fordern wegen der mehrfachen Staatshilfe massive Eingriffe bei der Hypo. Die Bank dürfte sich von zahlreichen Auslandstöchtern trennen müssen. Auch ein Sozialplan für zu kündigende Mitarbeiter in Österreich ist in Arbeit (die "Wiener Zeitung" berichtete).
Wert der Bank: Null Euro
Dass der Führungswechsel keinen Aufschub verursacht, liegt wohl auch daran, dass Neo-Vorstandschef Gottwald Kranebitter das Restrukturierungkonzept selbst erstellt hat. Dies erklärte er im "Format". Kranebitter war in seiner früheren Funktion als Chef des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG nämlich bereits seit Dezember bei der Hypo tätig - als externer Berater.
Dabei dürfte er auch mitgeholfen haben, letzte Zweifel bei Kärntner Politikern auszuräumen, was die Sinnhaftigkeit der Notverstaatlichung anbelangte: In der Beantwortung einer Landtagsanfrage von Mitte Februar, die der "Wiener Zeitung" vorliegt, berichtet Finanzlandesrat Harald Dobernig über den Diskussionsprozess rund um die Abtretung der Hypo-Aktien des Landes an den Bund um einen symbolischen Euro. So ist bei einer Aufsichtsratssitzung die Frage aufgetaucht, wie viel die Bank noch wert sei. Schriftliches Bewertungsgutachten habe es keines gegeben, so Dobernig, "durch den Vertreter der Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG" sei jedoch klargemacht worden, dass der Wert mit null Euro anzusetzen sei. Kein Wunder: 2009 hat die Hypo einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro eingefahren.