Staatsanwaltschaft: Konkrete Schritte wurden eingeleitet. | Banker in Bayern mit Haft bedroht. | Wien/Klagenfurt.Das dubiose Fußball-Sponsoring der Kärntner Hypo Group beschäftigt neben der bayrischen nun auch die heimische Justiz: Diesbezüglich seien "konkrete Ermittlungsanordnungen ergangen", so Helmut Jamnig, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt am Montag zur "Wiener Zeitung". Es finde auch ein reger Informationsaustausch mit den deutschen Behörden statt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Diese sind zuletzt ein großes Stück weitergekommen. Laut "Süddeutscher Zeitung" hat die Münchner Staatsanwaltschaft fünf weitere Manager und Mitarbeiter der Bayerischen Landesbank und deren deutscher Tochter DKB vernommen.
Für den Fall, dass diese Beschuldigten nicht kooperiert hätten, wären sogar Haftbefehle vorbereitet gewesen, heißt es. In der Folge dürfte die Befragung äußerst ergiebig ausgefallen sein. Offenbar gehen die Ermittler davon aus, dass die DKB im Auftrag der BayernLB - unter der Hand - zwei Millionen Euro an die Kärntner Hypo überwiesen hat. Damit sollte ein Teil eines Fünf-Millionen-Euro-Sponsorings der Hypo für den SK Austria Kärnten finanziert werden.
Druck auch nach Haider
Angeblich hat dies im Jahr 2007 der damalige Landeshauptmann Jörg Haider von den Bayern gefordert, um dem Mehrheitserwerb der Hypo durch die Münchner zuzustimmen. Einerseits steht nun der Vorwurf der Bestechung im Raum, andererseits gibt es den Verdacht auf Veruntreuung von Bankvermögen - für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
Tatsächlich hat sich Mitte 2007 die Hypo vom SK Austria Kärnten um fünf Millionen Euro die Namensrechte für das Klagenfurter EM-Stadion gesichert. Auffallend ist, dass der Zwei-Millionen-Euro-Beitrag der DKB erst 2009 geflossen sein soll. Scheinbar hatten DKB-Mitarbeiter zunächst Bedenken gegen die Zahlung, mussten sich dann aber beugen. Offen ist, wer im Vorjahr - also nach Haiders Tod - in Kärnten das Geld eingefordert haben könnte.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt in dieser Angelegenheit jedenfalls noch nicht gegen konkrete Personen. Der bisher einzige namentlich genannte Beschuldigte im Hypo-Skandal ist - wegen eines Hubschrauber-Deals in Kroatien - der ehemalige Bankvorstand Günter Striedinger. Sonst richten sich die Erhebungen allgemein gegen "Verantwortliche" des Instituts. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.