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Hypo sucht ihre Bosnien-Millionen

Von Stefan Melichar

Wirtschaft
"Hotel Neum": CSI-Ermittler prüfen, wo das hinterlegte Kapital verblieben ist. mel

Verdacht, dass hinterlegtes Kapital verschoben wurde. | Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig.


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Klagenfurt. Eigentlich sollte es für eine Bank ein Leichtes sein festzustellen, ob rund 14 Millionen Euro, die ihr praktisch gehören und auf einem ihrer eigenen Konten geparkt wurden, noch da sind oder nicht. In Zusammenhang mit einem Geschäftsfall der Kärntner Hypo ist das jedoch offenbar nicht so einfach - weshalb bei den Ermittlern nun die Alarmglocken schrillen.

Informationen der "Wiener Zeitung" zufolge hat die Hypo vor zumindest vier Monaten sehr detaillierte Hinweise erhalten, dass bei zwei Hotelprojekten in Bosnien - dem "Hotel Neum" und "Suncana Obala", einer Kriegsruine in bester Lage - massiv Geld verschwunden sein soll, das ursprünglich als Besicherung für vergebene Kredite gedient habe. Bisher stoßen die internen Ermittler bei ihren Erhebungen jedoch auf ungeahnte Widerstände, weshalb die sogenannte CSI-Hypo nun einen Sonderermittler - einen lokalen Forensikexperten (Name der Redaktion bekannt) - mit der Aufarbeitung betraut hat.

"Hotel Neum" und "Suncana Obala" waren ursprünglich Projekte der Hypo Consultants, einer früheren Beteiligungstochter der Bank. Wie die "Wiener Zeitung" aus informierten Kreisen erfahren hat, baute die Consultants-Tochter in Bosnien diese Beteiligungen im Rahmen von Kapitalaufstockung aus und nicht, indem sie einem bestehenden Eigentümer Anteile abkaufte. Insgesamt ist von 13 bis 14 Millionen Euro die Rede.

Dieses Geld kam - wie zu hören ist - per Kredit von der Hypo und sollte später in die Weiterentwicklung der Immobilien fließen. Bis dahin sei es auf einem Konto der Hypo-Bank in Bosnien geparkt worden, um als Sicherheit für den Kredit zu dienen. Die Projektanteile wurden später weiterverkauft. Eine Renovierung hat bisher augenscheinlich nicht stattgefunden, der Kredit blieb bestehen. Seit Monaten halten sich nun Gerüchte, dass die Millionen - im Zuge der Umbruchphase nach der Notverstaatlichung der Bank Ende 2009 - von einem ihrer Geschäftspartner (Name der Redaktion bekannt) herausgezogen worden wären.

Heikel ist die Angelegenheit nicht nur wegen des möglichen Verlusts: Sollte das Geld tatsächlich verschwunden sein, ist nicht auszuschließen, dass es Mitwisser in der Bank gibt, die das erst ermöglicht haben. Darüber hinaus hat die Angelegenheit eine solche Dimension, dass sie - solange sie nicht aus der Welt geschafft ist - die Umstrukturierung bei einzelnen Großschuldnern der Hypo auf dem Balkan blockieren könnte. Dass bisher keine Klärung erfolgt ist, verstärkt bei den Ermittlern den Verdacht, dass die Hinweise nicht aus der Luft gegriffen sein dürften.

Honorar im Blickpunkt

Unterdessen stand im Kärntner Hypo-U-Ausschuss am Mittwoch das umstrittene Honorar des Wirtschaftsprüfers Dietrich Birnbacher im Fokus, der die Kärntner Landesholding 2007 beim Verkauf von Hypo-Anteilen an die BayernLB beraten hatte. Ursprünglich hätte er 12 Millionen Euro erhalten sollen, tatsächlich floss die Hälfte. Beauftragt hatten ihn der damalige Landeshauptmann Jörg Haider und Wirtschaftslandesrat Josef Martinz - rechtlich gesehen als Privatpersonen. Gezahlt hat (auf Basis einer Reihe von Gutachten) die Landesholding.