Iran erhält 24 | Monate kein Geld und keine technische Unterstützung. | Wien/Teheran. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) hat Donnerstag, wie erwartet, den iranischen Antrag auf technische Hilfe für einen Atomreaktorbau in Arak abgelehnt. Teheran bekommt somit weder Geld noch technische Unterstützung für den Bau des 40 Megawatt-Schwerwasserreaktors, der Plutonium produziert und mit dem man auch Atombomben bauen kann.
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Teheran selbst bestritt dagegen, einen Unterstützungsantrag gestellt zu haben. Außenminister Manuchehr Mottaki meinte, man werde den Bau des Reaktors auch ohne Geld der IAEO vorantreiben. Andere iranische Projekte wurden vom IAEO-Gouverneursrat hingegen gebilligt.
Während der Chefdelegierte der USA, Gregory Schulte, meinte, damit sei jede Unterstützung für den Reaktors in Arak für immer vom Tisch, erklärten Diplomaten aus Entwicklungsländern, dass es dem Iran offen stehe, sich nach zwei Jahren erneut um technische Hilfe für den Reaktorbau zu bewerben.
Irans IAEO-Vertreter, Ali Asghar Soltanieh, kritisierte den Beschluss des Gouverneursrats, keine Sicherheitsexperten zum Bau des Schwerwasserreaktors in Arak zu entsenden. "Das hätte maximale Transparenz und den höchsten Sicherheitsstandard garantiert", so Soltanieh.
Dennoch erklärt der Iran sich dazu bereit, erneut Geräte an einer technischen Universität in Lavisan auf Uranspuren prüfen zu lassen, erklärte IAEO-Chef Mohamed ElBaradei. Weiters wolle Teheran der IAEO Zugang zu den Aufzeichnungen der Uranumwandlungsanlage in Isfahan ermöglichen. Das habe der Iran vor einigen Tagen schriftlich mitgeteilt, so ElBaradei. Der IAEO-Chef betonte allerdings, man habe keine weiteren Fortschritte bei der Beantwortung offener Fragen über Irans Nuklearprogramm gemacht, weil Teheran die Kooperation mit der IAEO limitiert habe und weitere Kooperation von den Bewertungen der Akte im UN-Sicherheitsrat abhängig mache.
Unterdessen schließt Teheran mit immer mehr Staaten große Wirtschaftsabkommen ab, um gegen etwaige Sanktionen wegen seiner umstrittenen Urananreicherung im Atomstreit gewappnet zu sein. Nach einigen großen Gasprojekten mit der Ukraine, Handelsverträgen mit Weißrussland und der Ankündigung eines chinesischen Autoherstellers, ein großes Werk im Iran eröffnen zu wollen, unterzeichnete eine Wirtschaftsdelegation aus Malaysia am Donnerstag mehrere Verträge mit dem Mullahstaat.
Kein Dreiergipfel
Die Regierung in Teheran dementierte aber am Donnerstag Spekulationen, dass für das kommende Wochenende ein Dreiergipfel mit dem Irak und Syrien geplant sei. Es gebe lediglich ein bilaterales Treffen mit dem irakischen Präsidenten Jalal Talabani.