Zum Hauptinhalt springen

"Ich danke euch, dass ihr nicht wegschaut"

Von Nina Flori

Politik

Mehr als 7000 Menschen kamen. | Zahlreiche Prominente, aber auch Politiker unterstützten Aktion. | Wien. "Genug ist genug": Unter diesem Motto fand gestern, Donnerstagabend, am Wiener Heldenplatz eine Kundgebung gegen die Abschiebung der kosovarischen Familie Zogaj und für eine "menschenwürdige Fremdenpolitik" statt. | Barbara Blaha im Interview


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Polizeiangaben zufolge nahmen rund 7000 Menschen an der Demonstration teil; die Veranstalter sprachen von bis zu 20.000. Unterstützt wurde die Aktion von Asyl in Not, SOS Mitmensch und zahlreichen Prominenten, aber auch Politikern. "Nicht Gnade oder Milde ist gefragt, sondern Gerechtigkeit und Vernunft: Tun sie das Richtige", appellierte der frühere SPÖ-Minister Rudolf Scholten an Innenministerin Maria Fekter.

Der Kabarettist und Sänger Willi Resetarits rief zum "gemeinsamen Starkmachen für rechtsstaatliche Asylverfahren" auf, denn Flucht sei kein Verbrechen. Reden hielten auch die frühere ÖH-Vorsitzende Barbara Blaha und der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl, der die Familie Zogaj von Beginn an unterstützt hatte: "Ich danke euch, dass ihr nicht wegschaut", sagte er zu den Demonstranten, die Transparente mit Aufschriften wie "Politik für Menschen statt für Grenzen", "Shame on Austria" oder "Frau Minister Wegda" schwangen. Ein Text der Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wurde als Audiobotschaft übertragen. Der Rapper FuchsMC sorgte mit seinem Lied "Nichts gegen Ausländer, aber" für eine musikalische Einlage. Arigona Zogaj selbst nahm nicht an der Kundgebung teil; ihr telefonisches "Danke" wurde den Teilnehmern ausgerichtet.