Griechenland muss Finanzsektor stabilisieren, sagt der Chef-Koordinator der Eurogruppe.
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Eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands schon in der kommenden Woche wird es nicht geben. Die Mitgliedstaaten der EU einigten sich darauf, Athen eine Brückenfinanzierung im Umfang von rund sieben Milliarden Euro zu gewähren – so kann Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) nachkommen. Die griechischen Banken sollen am Montag wieder geöffnet werden, kündigte Vizefinanzminister Dimitris Mardas an.
Die Vorbereitungen für die Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm sind inzwischen so gut wie abgeschlossen. In Deutschland hat der Bundestag seine Zustimmung erteilt, und auch der österreichische Nationalrat billigte die Gespräche. Diese könnten Mitte August abgeschlossen sein, meint der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis.
In der Eurozone ruhen nun die Hoffnungen darauf, dass Athen die versprochenen Reformen umsetzt. "Es hängt nun von der politischen Klasse in Griechenland ab, ob sie das System des Klientelismus durchbrechen will", sagt der Chef-Koordinator der Eurogruppe, Thomas Wieser im Interview mit der "Wiener Zeitung". Den Schlagabtausch zwischen Athen und Berlin sieht Wieser kritisch: "Ich halte nichts vom Deutschen-Bashing. Und auch nichts vom Griechen-Bashing. Das ist ein Zeichen von Nationalismus und Chauvinismus. Man sollte nicht Vorurteile vertiefen, sondern sich an Fakten halten."