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IHS-Chef: Zukunft für EU-Wirtschaft düster

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

"Jede Konjunkturerholung muss von den USA kommen", sagte IHS-Chef Bernhard Felderer am Mittwochabend bei einem Vortrag in der Wirtschaftskammer.


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Die Konjunkturerholung für Europa sieht der Leiter des Institus für höhere Studien (IHS) noch in weiter Ferne. Die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum sei mit 2% fast exakt eingetreten. Ein Nachziehen Europas habe hingegen nicht stattgefunden. Laut Felderer wird der Abstand Europas zu den USA in den kommenden Jahren sogar wachsen.

Eine Konjunkurerholung in der Euro-Zone sei weiterhin möglich, beschwichtigte zuletzt dagegen der deutsche Bundesbankpräsident Ernst Welteke. "Über der weltwirtschaftlichen Entwicklung liegt mit den geopolitischen Risiken eine Unsicherheit, die wir nicht kalkulieren können. Wir glauben aber nach wie vor, dass die Bedingungen für besseres wirtschaftliches Wachstum in der Euro-Zone gegeben sind", so Welteke. Laut einer im jüngsten EZB-Monatsbericht zitierten Umfrage wurden die Wachstumserwartungen für den Euroraum für dieses Jahr auf 1,4% gesenkt. Bei der Umfrage im vierten Quartal 2002 waren die Experten noch von einem Plus von 1,8% ausgegangen.

In den USA sei derzeit die Erholung lediglich durch die Kriegsunsicherheiten unterbrochen, teilt der IHS-Chef die von US-Notenbankchef Alan Greenspan geäußerte Einschätzung. Zudem würden sich erfahrungsgemäß die USA - anders als die EU - sehr rasch von wirtschaftlichen Schocks erholen. Flexiblere Kosten im Vergleich zu starren Kollektivvertragsregelungen machen es laut Felderer für Betriebe in den USA einfacher, auf Probleme zu reagieren als in Europa. Falsch wäre es, das einfach als Rückkehr zum Manchester-Liberalismus abzuqualifizieren. US-Unternehmen, die in Schwierigkeiten stecken, würden mit den Hausgewerkschaften Gespräche über Lohnkürzungen oder -stopps führen. Bezüglich Arbeitsmarkt und Sozialversicherung zeige sich Europa wenig flexibel. "An Verantwortung wird alles dem Staat zugeschoben". In Richtung Arbeitslosenzahlen meint der IHS-Leiter: "Je mehr ein Unternehmen investiert, um so weniger gering qualifizierte Mitarbeiter benötigt es. Diejenigen, die nichts können, gehen in diesem Wettbewerb vor die Hunde." In Deutschland hat die Arbeitslosenzahl 4,3 Mill. überschritten. Hier sieht Felderer die heimische Beschäftigungsrate mit plus 0,5% als sehr ermutigend.