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Im Autodrom mit Roland Düringer

Von Christina Böck

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Ob das nicht ein bisschen voreilig war. In München wurde jetzt ein Themenpark eröffnet, der dem deutschen Komiker Michael "Bully" Herbig gewidmet ist. Das ist jener Mann, der Karl May mit seiner rosaroten Westernversion "Der Schuh des Manitu" höchstwahrscheinlich in intensiven Rotationsmodus versetzt hat. Aber Millionen von Kinobesucher dafür in helle Verzückung.

Intellektuelle Unterhaltung ist etwas anderes - Herbig ist nun mal Meister der schenkelklatschenden Alltagskultur-Parodie. Das bringt Geld in die Kinokassen - warum also nicht auch in die Kassen eines Vergnügungsparks. Jetzt muss Bully Herbig nur weiterhin so erfolgreich bleiben - dass er jetzt vor allem hinter der Kamera und als Synchronsprecher tätig ist, könnte da noch zum Problem werden. Aus den Augen und so weiter.

Aber so ein Museum zu Lebzeiten hat ja durchaus was. Karl Valentin hat erst sterben müssen, bevor er zu dieser Ehre kam. Helmut Qualtinger hat bis jetzt keins. Dabei könnte auch die aktuelle österreichische Kabarettszene im Wurstelprater eine bunte Kleinkunst-Ecke abgeben. Da gäbe es dann das Florian-Scheuba-Spiegelkabinett, das Roland-Düringer-Autodrom, den Hau-den-Lukas-Resetarits und die Josef-Hader-Hochschaubahn. Und die Geisterbahn, die ließe sich zum Beispiel einwandfrei mit Alf Poier besetzen.