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Im Bund bleibt die KPÖ chancenlos

Von Walter Hämmerle

Analysen

Interner Streit und härtere Konkurrenz. | Bei den Wiener Landtagswahlen 2005 scheiterte die KPÖ knapp, aber doch, an der 10.000er-Marke: 9969 Stimmen oder 1,47 Prozent lautete das in Zahlen gegossene Wählerurteil. Drei Wochen zuvor erreichte die KPÖ bei den steirischen Landtagswahlen mehr als das Vierfache ihres Wiener Ergebnisses: 44.247 Stimmen bedeuteten 6,34 Prozent, vier Landtagsmandate und einen Sitz in der Landesregierung.


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Der Unterschied zwischen Wien und Graz hat einen Namen - und der lautet Ernest Kaltenegger. Statt um ideologische Weltverbesserungsmodelle kümmert er sich um die Wohnsorgen in Graz und Umgebung. Es ist genau dieser Polit-Pragmatismus weit abseits jeder Ideologie der Steirer, die den KP-Genossen im Bund ein Dorn im Auge ist. Hinzu kommen noch mit Leidenschaft gepflegte Animositäten auf persönlicher Ebene zwischen Wien und Graz.

Man muss deshalb kein großer Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass die KPÖ im Nationalratswahlkampf nicht an einem Strang ziehen wird. Auf das Gesamtergebnis wird das ohnehin keinen großen Einfluss haben. Die Chancen auf ein Direktmandat in Graz sind höchst theoretisch - auch mit einem Spitzenkandidaten Franz Stefan Parteder im Windschatten von Kaltenegger. Und das nicht zuletzt deshalb, weil der Kampf um die Proteststimmen diesmal um einiges härter sein wird als noch bei den steirischen Landtagswahlen.