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Auslöser war eine persönliche Tragödie, seitdem hat Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire (66) nicht aufgehört, für den Frieden und die Menschenrechte zu kämpfen.
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Mitte der 1970er Jahre starben drei Kinder ihrer Schwester, als britische Soldaten ein Mitglied der nordirischen katholischen Untergrundorganisation IRA am Steuer seines Autos erschossen. Der Wagen raste in die Menschengruppe. Ihre Schwester wurde schwer verletzt und nahm sich Jahre später das Leben, weil sie nicht über den Tod ihrer Kinder hinwegkam.
Maguire - damals noch Sekretärin - ging zum Widerstand über: Sie gründete die Nordirische Friedensbewegung. Bis zu 60.000 Menschen brachte sie für friedliche Demonstrationen auf die Straße, organisierte gemeinsame Jugendcamps für Katholiken und Protestanten und sprach mit Politikern beider Seiten. 1976 bekam sie zusammen mit Betty Williams den Friedensnobelpreis.
In den vergangenen Jahren war die in Belfast geborene und aufgewachsene Katholikin immer wieder weltweit für Menschenrechte im Einsatz. 1993 versuchte sie zusammen mit anderen Friedensnobelpreisträgern, nach Burma einzureisen und der dort unter Hausarrest stehenden Symbolfigur der Demokratiebewegung und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zu helfen. Die Aktion scheiterte.
Auch für eine Lösung des Konflikts in Osttimor, wo die frühere indonesische Besatzungsmacht brutale Verbrechen verübte, war Maguire aktiv. In jüngster Zeit setzt sie sich vor allem für einen unabhängigen palästinensischen Staat und eine Friedenslösung im Nahen Osten ein. Jetzt befindet sich an Bord des Frachters "Rachel Corrie" mit Hilfsgütern für den Gazastreifen und widersetzt sich der israelischen Forderung, den Hafen Ashdod anzulaufen.