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Im Gedankenlabyrinth

Von Christian Hoffmann

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Hartnäckig hält sich die Meinung, das Internet sei ein Platz für Dummköpfe, Repräsentanten der oberflächlichen Mediengesellschaft, unfähig, sich länger als ein paar Sekunden auf eine Thema zu konzentrieren, rettungslos den Reizen der Oberfläche verfallen. Wer so denkt, dem kann ich als Gegenmittel einen philosophischen Ausflug ins Netz der Netze empfehlen. Als Startpunkt eignen sich dafür die Philosophie-Seiten, die an der Universität Wien von Claus Oszuszky betrieben werden.

Die Philosophie-Seiten sind das Portal zu einem wahren Labyrinth von Gedanken. Tausend Dinge sind dort aufgelistet, Philosophie-Geschichte, Philosophinnen und Philosophen, philosophische Literaturlisten, philosophische Disziplinen und vieles andere mehr, und von jedem Menüpunkt führen zahlreiche Links weiter in immer neue Gedankenwelten. Die Liste der Persönlichkeiten beginnt mit dem Buchstaben A, mit dem berühmten Scholastiker Petrus Abelardus, dem unglücklichen Liebhaber der schönen Heloise, dessen Lebensbeichte "Historia Calamitatum" ("Die Geschichte meiner Unglücksfälle") man in englischer Übersetzung online nachlesen kann, und führt bis zum Z, etwa dem slowenischen Philosophen Slavoj Zizek, der geheimnisvolle Fragen stellt, wie zum Beispiel, warum ein Brief immer bei seinem Empfänger ankommt.

Stundenlang kann man sich dank der Philosophie-Seiten in Grübeleien verlieren, immer weiter von einem möglichen Endpunkt entfernt - eine herrliche Erfrischung des Geistes, die ich nicht mehr missen möchte.

http://buecherei.philo.at/