A-Tec-Aktie mit massiven Verlusten. | Nächste Runde im Kampf um Cumerio: "Es kann nur teurer werden". | Wien. Mirko Kovats ist gelassen, hebt die Stimme nicht: "Lächerlich" seien die Vorwürfe in einer angeblichen Klage eines "unbekannten" Investmentfonds gegen ihn. "Ein Rekordergebnis" werde sein Mischkonzern A-Tec im Gesamtjahr einfahren, obwohl der Gewinn im 3. Quartal eingebrochen ist. Und im neu aufgeflammten Kupferkrieg mit der Norddeutschen Affinerie, die sogar ihren verdienten Vorstandschef wegen zu großer Kovats-Freundlichkeit vor die Tür gesetzt hat, könne der Wert seiner Cumerio-Sperrminorität "nur teurer werden", wie er am Donnerstag bei der Präsentation der 9-Monats-Zahlen in Wien vor der Presse meinte.
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Die Börse sieht Kovats Viel-Fronten-Kampf etwas nervöser: In den letzten zwei Tagen hat die A-Tec-Aktie massiv verloren, fast den gesamten 30prozentigen Kursgewinn seit Jahresbeginn wieder eingebüßt.
Kovats bleibt cool: A-Tec Industries erwartet ein neues Rekordjahr bekräftigte der Konzernchef und Hauptaktionär: "Bei einer Umsatzsteigerung von rund 30 Prozent sehen wir eine weitere Verbesserung des Ergebnisses". Das dritte Quartal sei in der Anlagenbaubranche traditionell saisonal bedingt schwach, zudem habe im Vorjahresquartal der hohe Kupferpreis zu einer Lageraufwertung in Höhe von mehr als 26 Mio. Euro geführt, die man heuer wieder zurücknehmen musste. Im Gesamtjahr werde man eine nur leicht schwächere Ebit-Marge von 5 Prozent erzielen, an der Ausschüttungsquote zwischen 25 und 30 Prozent wolle A-Tec festhalten. Für 2006 wurden 3,0 Euro Dividende je Aktie bezahlt.
In den ersten drei Quartalen 2007 stiegen die Umsatzerlöse der A-Tec Industries im Periodenvergleich um knapp 46 Prozent auf knapp 1,6 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) gab um mehr als 11 Prozent auf 75,5 Mio. Euro nach.
Zum A-Tec-Konzern gehören die Maschinenfabrik Emco, die Montanwerke Brixlegg, der Elektromotorenhersteller ATB Austria Antriebstechnik und die im Kraftwerksbau tätige Austrian Energy. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zuletzt nach Übernahmen in Deutschland und Investitionen in China auf 14.000, davon 2000 in Österreich.
Im Streit um die belgische Kupferhütte Cumerio setzt Kovats die Norddeutsche Affinerie (NA) wieder stärker unter Druck. Die Hamburger würden ihr Angebot für Cumerio von 30 Euro je Aktie nachbessern müssen, um erfolgreich zu sein. "Es kann nur teurer werden", warnte Kovats.
Die NA in Hamburg wies das umgehend zurück: "Wir sehen keinen Grund, das Angebot zu erhöhen, und sind zuversichtlich, die Übernahmeschwelle von 80 Prozent zu erreichen", betonte Europas größte Kupferhütte.
Die Affinerie will ihren belgischen Konkurrenten für rund 780 Mio Euro übernehmen. Kovats, der über die Montanwerke Brixlegg selbst in der Kupferbranche aktiv ist, blockiert die Übernahme, indem er bei Cumerio einstieg und seine Beteiligung schrittweise auf eine Sperrminorität 25,1 Prozent ausbaute. Auch bei der NA ist die von Kovats kontrollierte A-Tec mit 13,7 Prozent inzwischen größter Aktionär. Deren kürzlich ausgeschiedener Chef Werner Marnette hatte im September mit Kovats einen Kompromiss ausgehandelt, den der Aufsichtsrat ablehnte. Jetzt will Kovats die EU-Kartellentscheidung Anfang Februar abwarten. Und für den Ernstfall gibt es "natürlich" einen Plan B, "aber den verraten wir heute nicht".