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Im Lebensmittelhandel wird die Konzentration stärker

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Die Konzentration im heimischen Lebensmittelhandel nimmt weiter zu. Viele kleine Geschäfte (bis 250 Quadratmeter) schlossen im vergangenen Jahr ihren Betrieb. Ketten wie Spar und Rewe sowie Diskonter wie Lidl und Hofer bauten ihr Filialnetz weiter aus, heißt es in einer Studie von AC Nielsen.


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Marktführer im Lebensmittelhandel war auch im vergangenen Jahr Rewe Austria (Billa, Merkur, Mondo/Penny, Emma). Die Nummer zwei, Spar, wuchs umsatzmäßig am stärksten. Die Gründe dafür lagen in der Übernahme von Maximarkt im Jahr 2002, die "nachwirkte" sowie in der weiteren Expansion. "Im Schatten der beiden Handelsriesen entwickelte sich Zielpunkt wieder sehr erfolgreich", heißt es seitens AC Nielsen.

"Die Mobilität der Kunden ist gestiegen, alle Ketten und Diskonter haben Parkplätze, und der Handel liefert sich eine gnadenlose Preisschlacht", erklärt Irene Salzmann von AC Nielsen den Erfolg der "Großen". Im Rahmen einer Befragung im April 2004 unter 1.000 Personen gaben 90% an, gelegentlich beim Diskonter einzukaufen. 49% der Befragten tätigen die Hälfte oder mehr ihrer Einkäufe bei Diskontern. "Der Greißler ums Eck soll immer dann da sein und offen haben, wenn man eine Kleinigkeit am Wochenende vergessen hat", erläutert Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria.

Salzmann sieht Unterschiede im Bereich Stadt und Land: In den Städten haben vielerorts "türkische Bäcker" die Funktion der früheren Greißler übernommen - zahlenmäßig sind es dennoch weniger.

Sie geht davon aus, dass der Diskonter Lidl, expansionsmäßig "noch einiges vor hat" und Konkurrent Hofer (Aldi) ebenfalls weitere Filialen eröffnen wird. Zur Umsatzentwicklung von Hofer und Lidl liegen nur Schätzungen vor, die auf der Filialexpansion basieren: Beide sogenannten Harddiskonter entwickelten sich im vergangenen Jahr besser als der klassische Lebensmittelhandel.