Warum nicht jede Blase auch eine Seifenblase ist oder Investoren können sich auch zu Tode fürchten.
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Die Angst vor einer neuen "Blase" ist unter Anlegern weltweit allgegenwärtig. Das war zwar schon vor 2008 so, aber jetzt in der "Zeit danach" sind viele Investoren noch vorsichtiger, wenn irgendwo eine "Bubble" vermutet wird.
Diesem Missverhältnis zwischen Preis und tatsächlichem Wert einer Anlage können Spekulationen, exzessive An- und Verkäufe, oder politische Einflussnahme zugrunde liegen.
Eine der viel zitierten potenziellen "Blasen" ist China - kann das Wachstum dort aufrechterhalten werden? Aber die sogenannte Schwellenländer ("Emerging Markets"), also Länder, die noch nicht als voll industrialisiert gelten, sind für Anleger interessant.
"Viele dieser Länder sehen sich nicht als Emerging Markets, sondern als Wachstumsmärkte," erklärt David Erichlandwehr, Executive Director in der Investmentabteilung bei Goldman Sachs Asset Management. In diese Kategorie fallen neben China zum Beispiel auch Russland, Brasilien und Indien, die zusammen als Bric-Staaten jedem Investor ein Begriff sein sollten, findet seine für diese Regionen zuständige Kollegin Kathryn Koch: "Alle Anleger sollten unserer Meinung nach bis zu 13 Prozent ihres Portfolios in Emerging Markets investieren, davon etwa die Hälfte in Bric." Derzeit seien Investoren weltweit in diesen Regionen "erheblich untergewichtet" verglichen mit den Wachstumspotenzialen der Region.
Vor dem Platzen einer Investment-Blase in China fürchtet sich Koch nicht: "Eine Blase bedeutet, dass ein gewisses Wertpapier oder eine Anlageklasse von zu vielen Leuten gehalten wird - und das ist in vielen Schwellenländern keineswegs der Fall."
In China wird der Anteil ausländischer Investoren auch dadurch geregelt, dass ein Teil der Börse nicht völlig freigegeben ist. Nicht-chinesische Investoren können hier nur über auf Indices begebene Exchange Traded Funds, also börsenotierte Fonds, die den Index nachbilden, investieren.
Die Einflussnahme der chinesischen Regierung auf den Investmentmarkt sehen viele Anleger mittlerweile als positiv, denn gerade in Sachen Inflation und Ankurbelung der heimischen Nachfrage nach Produkten kann eine gute Wirtschaftspolitik helfen, hält zum Beispiel auch das Investmenthaus Schroders fest. Außerdem betonen einige Asset Manager, dass solche politische Einflussnahmen im Westen genauso zu finden sind, nur manchmal nicht so offensichtlich.
Mangelnde Transparenz der Investmentmärkte in Schwellenländern wird auch nicht mehr als enormes Problem gesehen, da viele der großen Märkte bereits für die an der Börse notierten Firmen internationale Bilanzierungsstandards eingeführt haben. Die noch bestehenden Intransparenzen können laut der Schweizer Bank UBS von sogenannten "Stockpickern", also Anlegern, die gezielt einzelne Unternehmen auswählen, zu ihrem Vorteil genutzt werden.
Trotz aller positiver Entwicklungen bleibt es für Anleger weiterhin wichtig, dass der Investmentmanager genügend Know-how über das Schwellenland besitzt, in dem investiert wird, denn auch im Zeitalter der Globalisierung behalten alle Märkte ihre Eigenheiten, die über Gewinn und Verlust bei Anlagen entscheiden können.
Barbara Ottawa ist freie Journalistin und berichtet vorwiegend über Investitionen und Pensionskassen.