Die Rebellen in Liberia wollen die Hauptstadt Monrovia endgültig einkreisen. Afrikanische Friedenstruppen könnten noch diese Woche eintreffen, US-Präsident George W. Bush entsandte drei Kriegsschiffe in die Region.
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Mit erneuten schweren Angriffen stiessen die Vereinigten Liberianer für Versöhnung und Demokratie (LURD) am Montag weit ins Stadtzentum von Monrovia vor. Den von ihnen kontrollierten Hafen wollen sie erst beim Eintreffen von Friedenstruppen räumen. Eine zweite Rebellengruppe, die Bewegung für Demokratie in Liberia (MODEL), eröffnete im Süden der Hauptstadt eine neue Front. Sie versucht Präsident Charles Taylor mit der Einnahme der Hafenstadt Buchanan vom Meer abzuschneiden. Sollte das gelingen, würde Taylor nur noch das Zentrum der eingekreisten Hauptstadt kontrollieren.
George Bush beorderte drei US-Kriegsschiffe in die Region, die afrikanische Friedenstruppen unterstützen sollen, welche möglicherweise noch diese Woche in Liberia eintreffen. Die US-Soldaten sollen nächste Woche ankommen und Bush stellte klar, dass sie nur nach dem Rücktritt Taylors und unter der Voraussetzung eines funktionierenden Waffenstillstandes an Land gehen werden. Die Friedenstruppe der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) wäre dagegen gern Teil eines US-geführten Einsatzes.
Die Zustände für die rund 250.000 Flüchtlinge in Monrovia werden immer katastrophaler. Mangel an Trinkwasser und Nahrung und die ständigen Gefechte fordern laufend zivile Opfer. Zehntausende aus der Hauptstadt in Richtung Buchanan geflohene Zivilisten laufen nun direkt in die Kämpfe an der neuen Front mit der MODEL.