Bröckelnder Verputz und zerrissene Tapeten. Eine baufällige Küche, wie man sie seiner größten Feindin nicht wünscht, und ein desolates Schlafzimmer, das einem Albtraum entsprungen scheint.
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Nur ein Wunder kann diese Ruine in ein Paradies verwandeln - und dieses Wunder wird seit nunmehr fast fünf Jahren von RTL2 übertragen, wenn Auserwählte von Eva Brenner und John Kosmalla ihr "Zuhause im Glück" präsentiert bekommen. Denn nur Magie kann im Spiel sein, wenn der Fernseh-Bautrupp in lächerlichen acht Tagen dunkle Löcher in farbenfrohe Kleinkinder-Abenteuerspielplätze und kalte Badezimmer in Wohlfühl-Oasen verzaubert.
Freilich wirkt die Verwandlung im Zwei-Stunden-Zeitraffer noch realitätsferner, als sie es vielleicht tatsächlich ist. Wer sich allerdings schon einmal selbst im Heimwerken versucht oder zumindest einen Bücherregal-Bausatz zusammengeschraubt hat, hegt leicht den Verdacht, hier einer Fälschung aufzusitzen. Sind doch Heimwerker-Schicksale für gewöhnlich von abgenudelten Schrauben und stumpfen Sägeblättern geprägt. Über "Evas Lieblings-Basteltipps" - Porzellanteller mit Scherenschnittmotiven und einer Schultafel in Elefantenform - auf der RTL2-Homepage anlässlich der 100. Sendung kann man daher nur müde lächeln. Die Idee, das schnelle Glück im Heimwerken zu finden, wurde Zusehern bereits 1991 bis 2000 vorgegaukelt. Damals huschte Andreas Steppan als "SelfMan" im karierten Hemd durch den ORF, um demonstrativ geschickt sein Haus zu renovieren. Seit 2009 ist er wieder in dieser Rolle zu sehen. Seelenverwandter erscheint hingegen Roland Düringer im Kinofilm "Hinterholz 8" - obwohl dieser (zum Glück) ebenso wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat.