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Im Zweifelsfall für die Kunst

Von Judith Schmitzberger

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Hochkultur erobert das sommerlich erhitzte Land, die Festivals öffnen nach und nach ihre Pforten. Gestürmt werden sie nicht nur von Kunstliebhabern aus aller Welt, sondern auch von Besuchern, die sich selbst mit den Blumen der Kunst schmücken wollen. Dieses Wochenende starten mit Salzburg und Bayreuth die beiden prestigeträchtigsten Festspiele des deutschsprachigen Raums. Der Schmuck, den wohlbetuchte, oft selbsternannte Kunstkenner dabei mit der Eintrittskarte käuflich erwerben können, ist ein höchst unterschiedlicher.


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Vom Alter sind die beiden Festivals durchaus vergleichbar, Salzburg feiert seinen 90. Geburtstag, Bayreuth kratzt schon am 100er. Die Umgebung der Festspielhäuser ist höchst unterschiedlich, da trifft die vor allem aus Kirchen bestehende Barockstadt auf den doch sehr ländlichen Grünen Hügel. Ein Bayreuther Äquivalent zum Blitzlicht-Premieren-Schaulauf in der Salzburger Hofstallgasse gibt es nicht. Als exklusiv verstehen sich beide Festspiele, doch sie verstehen etwas gänzlich anderes darunter. Geht es in Salzburg künstlerisch darum, einen Querschnitt über die Genres Oper, Theater und Konzert heute zu bieten, hat Bayreuth einen einzigen Zweck - die Huldigung Richard Wagners. Für wen auch immer sich die Schönen und Reichen 2010 entschieden haben mögen - möge die Kunst den Sieg davon tragen.