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Imagepolitur

Von Alexandra Laubner

Politik
© GB*6/14/15

In Rudolfsheim-Fünfhaus findet die nächste Blocksanierung statt.


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Wien. Nach der dritten Blocksanierung in Rudolfsheim-Fünfhaus nehmen der Bezirk und die Stadt das Gebiet zwischen der Äußeren Mariahilfer Straße und der Westbahn mit 95 Liegenschaften und elf Baublöcken in Angriff.

Mit Rustendorf - dem Grätzel zwischen der Äußeren Mariahilfer Straße, Kauergasse, Avedikstraße, Grenzgasse, Viktoriagasse und Würffelgasse - fiel der Startschuss für die vierte Blocksanierung. Nach den Projekten im angrenzenden Bezirksteil Reindorf, soll nun das Gebiet rund um die Westbahn aufgewertet werden, erklärt Gerhard Zatlokal (SPÖ), Bezirkschef von Rudolfsheim-Fünfhaus am Donnerstag. Insgesamt geht es in diesen vier Bezirksteilen um 35 Baublöcke und 365 Liegenschaften, davon 95 Liegenschaften und elf Baublöcke.

Es ist mehr als eine Instandsetzung von Wohnblöcken. Es ist eine Imagepolitur des ehemaligen Drogen- und Prostitutions-Hotspot zur beliebten und leistbaren Wohngegend, in der heute 10.000 Menschen leben. "Es wird auch im Zuge des Projektes der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan überprüft, da nach derzeitiger Planlage viele Liegenschaften nicht den Bebauungsbestimmungen entsprechen", sagt SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der sich übrigens heute, Freitag, mit einem nicht so publikumswirksamen Thema, der Novelle der Wiener Bauordnung, im Gemeinderat beschäftigen muss - die "Wiener Zeitung" berichtete.

Im Zuge der Blocksanierung soll auch das Wohnhaus in der Grimmgasse Ecke Schwendergasse, das im März 2015 ist, auf Bauflucht-Linie gebracht werden. Ein weiterer Fokus liegt in der Renovierung und Belebung der Erdgeschoßzonen .

"Wir werden uns auch die Verkehrsströme im Detail ansehen", sagt Zatlokal und verweist auf eine mögliche Verkehrsberuhigung in der Winkelmann- und Avediktstraße beim Technischen Museum. Eine langjährige Forderung des Bezirks sei es, die alte B224 auf der Höhe der Winckelmannstraße unter den Geleisen zur Felberstraße zum Gürtel zu führen.

Ein großes Fragezeichen sei die zukünftige Gestaltung des Westbahnhof-Areals. Zatlokal wünscht sich hier mehr Querungen über die Westbahn.

Die nächsten Schritte für die Blocksanierung im Gebiet Rustendorf ist ein Sanierungsrundgang am 19 Mai. Die erste Phase mit der Bestandsaufnahme soll bis Sommer abgeschlossen sein, die zweiten Phase mit dem Blocksanierungskonzept bis Sommer nächsten Jahres. Die Umsetzungsphase ist in den anschließenden drei Jahren, von Sommer 2017 bis 2020, geplant.

15 Jahre keine Mieterhöhung

Zwar verpflichten sich die Eigentümer im Rahmen einer Blocksanierung, die Mieten für bestehende Mieter 15 Jahre lang nicht zu erhöhen, aber was ist danach? "Ich hoffe, das der Nationalrat das Mietgesetz entsprechend adaptieren wird und es zu einer Deckelung der Mieten kommt", meint Bezirkschef Zatlokal.

Auch für den Schwendermarkt, der in unmittelbarer Nähe des Blocksanierungsgebietes Rustendorf liegt und ein Sorgenkind des Bezirkes ist, soll ein Konzept zur Wiederbelebung erarbeitet werden. Anfang April ist ein runder Tisch mit Bezirkspolitikern, den Marktstandler, der Initiative "Samstag in der Stadt" sowie dem Marktamt geplant.