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Was ein einwandfrei funktionierendes Radiogerät wert ist, weiß ich, seit ich auf der Baustelle meines künftigen Eigenheimes werke. Der alte Apparat, den wir dort platziert haben (und bei dem Staub und Dreck schon wurscht sind), schafft nämlich rauschfrei nur Kronehit, Ö1 und irgendeinen tschechischen Sender. Und da das Arbeiten mit Robbie Williams & Co. leichter von der Hand geht als mit Schumann oder Bach, läuft eben Kronehit. Aber nicht mehr lang.
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Denn als Radiokonsument fühlt man sich eigentlich nicht wirklich für voll genommen, wenn man das Sendeprogramm einen ganzen Tag lang verfolgt. "Die meiste Musik - die besten neuen Hits gemixt mit den Kronehit Greatest Hits" werden da stündlich versprochen, und zwar mit "mindestens elf Songs in der Stunde". Das ist ja schön und gut, nur sind es irgendwie gefühlte 15 Lieder, die den ganzen Tag lang in der Endlosschleife zu laufen scheinen. Der Mensch ist zwar ein Gewohnheitstier, aber ständige Wiederholung wird irgendwann auch mühsam. Zumal die "besten neuen Hits" alle aus derselben Ecke kommen, nämlich aus der von Rihanna und Lady Gaga. Einzig bei den "Greatest Hits" tun sich seltene Lichtblicke auf, wenn die frühen 90er zum Zug kommen. Was dem Fass die Krone aufsetzt, ist der mehr als stündliche Aufruf, sich für "das Date deines Lebens" mit Robbie Williams zu bewerben - wobei die angeblich letzte Chance stets in einer Viertelstunde ist (meldet sich da echt keiner mehr?).
Bleiben als Gründe, Kronehit zu hören, eigentlich nur der "Kampf der Geschlechter" mit oft sehr interessanten Quizfragen und der "Kleine Nils" mit seinen genialen Telefonstreichen. Die "meiste Musik" gehört jedenfalls nicht dazu . . .