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Da hat PricewaterhouseCoopers (PwC) noch einmal Glück gehabt. Normalerweise wäre das Debakel, für das die Wirtschaftsprüfungsfirma heuer bei den Oscars verantwortlich war, ein Garant für ein "Danke, das war’s, schönes Leben noch". Zur Erinnerung: Bei der größten Filmpreisgala der Welt wurde erst "La La Land" zum besten Film ausgerufen, bis ein verstörter Mann mit Kopfhörern auf die Bühne irrte und den Fehler korrigierte: Der beste Film sei "Moonlight". Das Ganze ereignete sich vor 32 Millionen Zuschauern.
Nun verwaltet PwC die geheimen Zettel mit den Oscar-Siegern schon seit mehr als 80 Jahren. Schuld an der Misere war denn angeblich auch "die neumodische Technik", also: Smartphone. Eine der beiden Personen, die hinter der Bühne den Laudatoren die Kuverts aushändigen, dürfte abgelenkt gewesen sein. Und zwar von einem Selfie mit Schauspielerin Emma Stone, das der PwC-Mitarbeiter noch eifrig via Twitter teilte.
Als Maßnahme, die solche Verwechslungen verhindern soll, werden nun statt zwei Personen drei die Namen der Gewinner wissen. Und eine weitere neue Regel wird es geben: Handys werden ab sofort hinter der Bühne verboten. Das ist doch reichlich anachronistisch: Wie sich das in einem Medienzeitalter durchführen lassen soll, in dem sich Nachrichten - und auch über die Oscars will berichtet werden - zunehmend über solche Kanäle verbreiten, wird noch spannend. Klüger wäre es wohl, sich mit der Existenz dieser Verbreitungsplattformen endlich abzufinden und das (Fehl-)Verhalten dementsprechend anzupassen. Die Zeit zurückdrehen kann keiner - nicht einmal das nostalgieverliebte Hollywood.
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