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"Sie wissen nicht, was Hunger ist." Schockierend ist die Schilderung jener Frau, die als Zehnjährige in ein Kinderlager kam und deren Leidensweg auf 3sat vorgestellt wurde. In "Geschichten vom Essen" kam sie neben vier weiteren, vom Schicksal gebeutelten Menschen zu Wort - die zwar aus verschiedenen Ländern, aber durch das Thema "Essen" verbunden waren. Und während diese von der Freude über fünf Erdäpfel oder zwei rote Rüben berichteten, kämpfte eine 220-Kilo-Frau auf Sat.1 mit der Entscheidung, sich den Magen verkleinern zu lassen. Zeitgleich stieg auf VOX ein 137-Kilo-Mann nach einem ausgeklügelten Diät-Programm auf die Waage. Das hemmungslose Essen in einer von Wohlstand geprägten Welt wurde somit zum Gegenpol des Hungers - bei dem Nahrung nicht selbstverständlich ist. Die Doku "Geschichten vom Essen" wirkte dabei nicht provozierend, sondern regte schlichtweg zum Nachdenken an.