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Immer mehr Frust mit Teilzeitarbeit

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Teilzeit wird auch finanziell immer unattraktiver. | Wien. Teilzeitarbeit nimmt stark zu, ist Frauensache - und wird immer weniger attraktiv. Negativ bewertet werden im jüngsten, am Freitag in Wien präsentierten Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich das Einkommen, die Sozialleistungen und zunehmend auch die Arbeitszeiten.


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Gut 20 Prozent der unselbstständigen Beschäftigten arbeiten als Teilzeitkräfte - vor zehn Jahren waren es erst 15 Prozent. Teilzeitarbeit ist vorwiegend Frauensache, von den rund 790.000 Teilzeitbeschäftigten sind 670.000 Frauen. In den vergangenen zehn Jahren waren teilzeitbeschäftigte Frauen meist zufriedener mit ihrem Job als Vollzeitbeschäftigte - nun hat sich das Bild umgekehrt.

Die Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten ist in den vergangenen sieben Jahren um 16 Prozentpunkte gesunken - derzeit sind nur mehr 45 Prozent der Teilzeitjobber mit ihrer Arbeitszeit "sehr zufrieden".

Auch bei der Einkommenszufriedenheit ergeben sich gravierende Unterschiede zwischen Frauen in Voll- und Teilzeit, letztere fallen stark zurück: Während vor sieben Jahren noch 66 Prozent aller Frauen mit dem Einkommen zufrieden waren, sind heute zwar nach wie vor zwei Drittel der Vollzeitkräfte dieser Meinung, aber nur mehr 54 Prozent der Teilzeitkräfte.

Wesentlich unzufriedener als noch im Jahr 2000 sind die Teilzeitbeschäftigten auch mit ihren Rechten, ihrer sozialen Position und ihrer unmittelbaren beruflichen Tätigkeit. Der Teilzeitjob wird zunehmend als Sackgasse empfunden, aus der man nicht mehr in Richtung Full-Time-Job oder Karriere herauskommt.

Insgesamt Zuversicht

Insgesamt sind die Arbeitnehmer in Österreich aber so zuversichtlich wie nie zuvor: Seit dem Frühjahr ist der Arbeitsklima-Index von 111 auf 112 Punkte gestiegen - ein neuer Rekordwert. Sowohl die wirtschaftliche Zukunft des Landes als auch die des eigenen Betriebes werden sehr positiv gesehen. Für sich persönlich sind die Befragten deutlich skeptischer - vor allem stagniert die Zufriedenheit mit dem Einkommen. Besonders unzufrieden sind hier Facharbeiter, die nur als Hilfskräfte beschäftigt werden - und das betrifft immerhin mehr als ein Drittel der Arbeiter mit abgeschlossener Lehre.