)
Nur ein Fünftel lebt völlig abstinent. | Einstiegsalter wird immer geringer. | Neue Kampagne: "Spaß mit Maß". | Wien. Bereits zehn Prozent der 11- bis 13-Jährigen in Österreich haben Alkohol schon mehr als 40 Mal konsumiert, vier Prozent waren schon mehrmals betrunken. Bei den 15-Jährigen trinkt bereits ein Drittel regelmäßig, darunter immer mehr Mädchen. Konsumiert wird zunehmend "harter Stoff", also Schnaps, das aus Großbritannien als "Binge Drinking" bekannte Kampftrinken bis zum Umfallen spielt auch bei uns eine immer größere Rolle. Und im Europavergleich sind die Österreicher beim Missbrauch legaler Drogen weit voraus (Grafik unten): Diese alarmierenden Studienergebnisse von WHO und "Fonds gesundes Österreich" präsentierte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat als Präsidentin des "Fonds" am Mittwoch ("Welt-Nichtrauchertag") in Wien.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Mit der Imagekampagne "Mehr Spaß mit Maß" möchte man nun medienwirksam gegensteuern: "Der erhobene Zeigefinger nutzt uns wenig, wie sich bisher gezeigt hat", bemerkte Rauch-Kallat rückblickend. Daher richtet sich die Kampagne gegen Alkoholmissbrauch an die große Gruppe der 11- bis 19-Jährigen, obwohl "offiziell" erst ab 16 Jahren in der Öffentlichkeit Alkohol konsumiert werden darf.
Realität im Elternhaus
"Wir dürfen die Augen vor der Realität nicht verschließen - denn vorgelebt wird Trinken ja von Eltern und Erwachsenen", betonte Martin Hefel vom Vorarlberger Maria Ebene-Zentrum für Suchtkrankheiten. Die Initialzündung zur Kampagne kam denn auch aus dem "Ländle": So brachte die 16-jährige Bregenzer Schülerin Maria Horvath Erfahrungen aus ihrem Umfeld bei der Gestaltung der Zeitungs-, Radio-, TV- und Kino-Sujets ein, die im Rahmen der Kampagne ab sofort bis Mitte August in Österreich laufen sollen. Die Szenen darin - etwa ein jugendlicher Liebhaber, der beim Sex betrunken einschläft - sind durchaus aus der Praxis gegriffen. Wie und wo junge Leute leicht zu Alkohol kommen, demonstrierte Hefel durch 1000 gezielte Testkäufe Jugendlicher in Lokalen, Handel und diversen Festivitäten: "Am weitaus schlimmsten ist es in den Vereinen aller Art - dort bekamen unsere Tester fast immer Alkohol serviert".
Details : www.gesundesleben.at oder www.fgoe.org