In Deutschland erfreuen sich Immobilien-Investmentfonds nach wie vor großer Beliebtheit. In Österreich wartet man jedoch noch immer geduldig auf das kurz "ImmoInvFG genannte Gesetz, welches diese Fonds auch hierzulande möglich machen soll. Über den Sommer konnten zumindest einige konsumentenschützerische Einwände seitens des Justizministeriums ausgeräumt werden, heißt es nun.
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In der Finanzbranche rechnet man damit, dass das Gesetz, um das schon seit Jahren gerungen wird, mit 1.1. 2003 in Kraft tritt und im Laufe des 1. Quartals 2003 die ersten Immo-Investmentfonds aufgelegt werden.
Noch offen sei die Frage, wie weit die Haftung eines Sachverständigen bei der Bewertung von Objekten gehe bzw. ab welchen im Nachhinein festgestellten Abweichungen der Tatbestand der Fahrlässigkeit gegeben sei, sagt Wolfgang Dorten, Generalsekretär der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaft (VÖIG) im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Der Vorschlag der Fondsgesellschaften: Eine gewisse prozentuelle Abweichung vom ermittelten Wert einer Immobilie sollte toleriert werden.
Für Heinrich Reimitz von der Sparkassen Immobilien AG (vormals: Die Erste Immobilien AG) sind noch "ein paar Hürden" zu überwinden, etwa die steuerliche Behandlung. Auch sei die Investitionspolitik sehr eingeschränkt, kritisiert Raimitz.
Das Marktpotenzial für Investmentfonds, die in Immobilien investieren, wird für Österreich auf einige Milliarden Euro geschätzt. Die "Geld-Industrie" (z.B. Pensionsfonds, Lebensversicherungen) brauche vor allem die Immo-Großanlegerfonds unbedingt, so Klaus Edelhauser, Chef der Generali Immobilienverwaltung. "Mal sehen, ob das Gesetz wirklich kommt", ist er skeptisch. Die Generali stehe jedenfalls in den Startlöchern, um einen Immo-Investmentfonds aufzulegen. Welche Liegenschaften darin enthalten sein werden, will Edelhauser allerdings nicht verraten.
"Wir sind nach wie vor dran, es zu machen", sagt auch Mathias Bauer, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, die eine Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien gründen will. Er schließt nicht aus, dass eventuell auch osteuropäische Immobilien in das Portfolio kommen.