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Immo-Investmentfonds als "Einstiegszuckerl"

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Der Markt für offene Immobilien-Investmentfonds, die das Geld der Anleger direkt in Grund und Boden investieren, steckt in Österreich noch in den Kinderschuhen. Das Potenzial wird von Experten als hoch eingeschätzt.


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So geht die Raiffeisen Capital Management (RCM), Asset-Manager der Raiffeisen-Bankengruppe, davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren 8 Mrd. Euro in diese Fonds fließen wird. Derzeit haben Anleger 220 Mill. Euro für Immofonds locker gemacht, davon 101 Mill. Euro bei dem von Curzon Global Partners verwalteten Raiffeisen-Immobilienfonds. Diese Zahlen gab die Geschäftsführung der Raiffeisen Capital Management (RCM) im Rahmen eines Immobilienseminars vor österreichischen Journalisten in Stockholm bekannt.

Kreis der Anbieter wird noch größer

Der Kreis der Anbieter - neben Raiffeisen sind die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) und die Volksbankengruppe auf dem Markt - dürfte sich bis Jahresende auf fünf bis sechs erhöhen, schätzt RCM-Geschäftsführer Andreas Zakostelsky. Erwartet wird der Markteintritt von der Sparkassengruppe und der Generali-Versicherung.

RCM-Geschäftsführer Mathias Bauer sieht die Immofonds als "Einstiegszuckerl" für Anleger, die bisher noch keine Erfahrung mit Wertpapieren gemacht haben und denen die Sparbuchzinsen zu niedrig sind. RCM empfiehlt eine

Behaltedauer von mindestens fünf Jahren und rechnet für den Raiffeisen-Immobilienfonds mit einem Ertrag von 5 bis 6% jährlich. Investiert wird hauptsächlich in werthaltige risikoaverse Objekte. Verglichen mit Ertrag und Risiko anderer Anlageformen werden Immobilienfonds von der RCM als "noch konservativer als Rentenfonds" eingestuft.

Objekte in Osteuropa noch kein Thema

Das Portfolio für den Fonds wird nun sukzessive aufgebaut, wobei der Schwerpunkt auf westeuropäischen Immobilien (Logistik, Büro, Retail) liegt. Osteuropa ist noch kein Thema. Auch österreichische Objekte sind in dem Fonds vorläufig nicht enthalten, sagte Curzon-Vorstand Anthony Shayle. Steuerliche Aspekte sprächen dagegen. Im "Endausbau" will die RCM eine Diversifikation von 20 Immobilien erreichen. Die Objekte sollen zwischen 15 Mill. und 35 Mill. Euro wert sein.

Curzon Global Partners gehört dem französischen Finanzinstitut CDC. Das Headquarter befindet sich in London. 205 Mitarbeiter verwalten derzeit Kundengelder von rund 9,3 Mrd. Euro, ausschließlich im Bereich Immobilienfonds.