"Ernsthaftes" Gespräch im Präsidium. | Kritik an Form von Verkauf der Zentrale. | Wien. Der Bericht der "Wiener Zeitung" über den dubiosen Immobilien-Deal beim Verkauf der alten ÖGB-Zentrale sorgt innerhalb des Gewerkschaftsbundes für gehörigen Wirbel: Hochrangige Vorstandsmitglieder sprechen - freilich nur inoffiziell - von "Schweinerei". Laut dem Büro von ÖGB-Vizepräsident Karl Klein von der FCG (Fraktion Christlicher Gewerkschafter) werde dieser Punkt bei der heute, Freitag, angesetzten Präsidiumssitzung thematisiert: "Da muss ernsthaft drüber gesprochen werden."
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Wie berichtet, wurde ausgerechnet eine Privatfirma des Vorstands der Bawag-Immobilien mit dem Verkauf der City-Liegenschaften betraut. Anders als ursprünglich behauptet, ist diese Firma auch mit einem Prozent am erzielten Verkaufspreis beteiligt - was bei erwarteten 50 Millionen Euro die stolze Summe von 500.000 Euro ergibt.
"Nicht nachvollziehbar"
Klaudia Paiha, ÖGB-Vorstandsmitglied (Unabhängigen Gewerkschafter), übt heftige Kritik: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum dieser Auftrag nach außen vergeben wurde." Es wäre Aufgabe des Bawag-Managers, dieses Geschäft in seiner dienstlichen Position abzuwickeln - und nicht über seine Privat-Firma. "Wir im Vorstand wurden über diesen Deal nicht informiert. Finanzchef Clemens Schneider muss uns plausibel erklären, warum er diesen Weg gewählt hat."