Anteil von zehn Prozent im Visier. | Wien. Die Familie des Wirtschaftsanwalts Rudolf Fries will ihr Engagement bei der börsenotierten Immofinanz, Österreichs größtem Immobilien-Konzern, noch etwas ausweiten. Fries: "Wir wollen auf bis zu zehn Prozent gehen." Eine Sperrminorität wie einst bei Böhler-Uddeholm schwebt dem Investor aus Baden nicht vor.
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Derzeit hält Fries Familie 8,6 Prozent. Sie ist damit größter Aktionär eines Konzerns, der als einer der Riesen der europäischen Immobilien-Branche gilt. Der Einstieg erfolgte im Frühherbst 2007 - in der Folge wurde der Anteil sukzessive aufgestockt. Bis dato hat die Familie 39,3 Millionen Aktien erworben, die zu aktuellen Börsekursen einen Gesamtwert von fast 280 Mio. Euro auf die Waage bringen.
In der Finanz-Szene wird Fries ein gutes Gespür für lohnende Investments nachgesagt. Bei Böhler konnte er den Kapitaleinsatz in nur fünf Jahren versechsfachen. Um die 340 Mio. Euro Erlös hat ihm letztes Jahr der Verkauf seiner Anteile an die Voestalpine eingebracht (es waren rund neun Prozent, nicht ganz die Hälfte jenes Pakets, das er bis dahin mit anderen Investoren partnerschaftlich hielt). Laut Fries steckt "ein Großteil" dieses Geldes nun in der hochprofitablen Immofinanz.
"Extrem unterbewertet"
So wie Böhler vor sechs Jahren betrachtet Fries die Immofinanz, die in ihrem Portfolio rund 3000 Immobilien mit einem Verkehrwert von knapp 18 Mrd. Euro hat, als "solides Investment". Nach dem Kursverfall im Gefolge der Subprime-Krise hält er das Unternehmen für "stark unterbewertet". Aktuell stehe der Aktienkurs nur für 60 Prozent des Netto-Vermögens. Neben Kurssteigerungen erhofft sich Fries eine "ordentliche Dividenden-Rendite" - wie damals beim Böhler-Einstieg 2002.