Osteuropa-Tochter nach Börsen-Talfahrt stark unterbewertet. | Wien. Rund um den Erdball hat die jüngste Talfahrt an den Börsen Immobilien-Firmen besonders übel mitgespielt - auch in Österreich. Obwohl hiesige Gesellschaften mit dem stark kriselnden US-Markt für Einfamilienhäuser nichts am Hut haben, sind ihre Börsenkurse heftig - zum Teil sogar um mehr als ein Drittel - eingebrochen. Ihre Aktien gelten inzwischen als buchstäblich ausgebombt.
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Vor diesem Hintergrund nimmt der Wiener Immobilien-Riese Immofinanz sein Schmuckstück, die Osteuropa-Tochter Immoeast, etwas stärker an die Brust. Rund 300 Mio. Euro werden flüssig gemacht, um den Mehrheitsanteil von 50,5 auf bis zu 54,9 Prozent anzuheben. Erste Käufe über die Börse erfolgten bereits in den vergangenen Tagen.
"Nirgends kriegt man derzeit Immobilien über einen Diskont von 20 Prozent - über die Immoeast schon", sagt Karl Petrikovics, Chef der Immofinanz und auch der Immoeast. "Darum stocken wir auf." Abzüglich des Fremdkapitals lag das Vermögen der Immoeast - der "Net Asset Value" - zuletzt bei 10,20 Euro je Aktie. Der Börsenkurs liegt jedoch um rund 20 Prozent darunter.
Unbegründete Ängste
"Generell sind die Immobilienmärkte in Superkondition", so Petrikovics. "Es gibt keine Immobilienkrise. Was es in den USA gibt, ist eine Kreditkrise." Die Immo-Blase beziehe sich ausschließlich auf Einfamilienhäuser, nicht aber auf den dortigen Immobilienmarkt. Denn der sei nach wie vor gesund und glänze vor allem bei Gewerbe-Immobilien mit niedrigsten Leerstandsraten. Außer dem glaubt Petrikovics, dass die tatsächliche Höhe jener Geldvolumina, die durch die US-Hypothekenkrise gefährdet sind, an der Börse "eklatant überschätzt" werde. Er ist überzeugt, dass es mit den Aktienkursen wieder hinaufgeht, "sobald die emotionale Seite weg ist".
Für 1,6 Mio. Euro hat Petrikovics privat vor kurzem sowohl bei Immofinanz als auch bei Immoeast jeweils 100.000 Stück Aktien nachgekauft.