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Petrikovics: "Ein Takeover wäre mit unseren Dividenden locker finanzierbar." | Börsenwert auf 3 Milliarden halbiert. | Wien. Seit Ausbruch der Finanzmarktkrise stehen Immobilien-Aktien ganz oben auf den Verkaufslisten der Anleger. Auch die börsenotierte Immofinanz weiß davon ein Lied zu singen. Sie hat der heftige Kursverfall der letzten Monate mittlerweile zu einem Übernahmekandidaten gemacht. Vor allem renditehungrige Hedgefonds könnten sich bereits auf die Lauer gelegt haben, um sich das österreichische Immobilien-Flaggschiff und dessen Herzstück, die hochprofitable Osteuropa-Tochter Immoeast, im richtigen Moment zu schnappen.
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"Wenn uns jemand übernehmen will, könnte er die Übernahme allein mit unseren Dividenden finanzieren", sagt Immofinanz-Chef Karl Petrikovics im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
Die Immofinanz hat heuer erstmals eine Dividende ausgeschüttet und will das auch in Hinkunft beibehalten. Zur Zeit liegt die Rendite bei 5,1 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2006/07 (per Ende April) sind 33 Cent je Aktie geflossen, in Summe waren es 150 Mio. Euro.
Ein ausgebombter Titel
"Übernahmeschutz gibt es praktisch keinen", so Petrikovics. Die Immofinanz ist eine Publikumsgesellschaft, ihre Aktien sind in Händen von Kleinanlegern und professionellen Investoren aus der Finanzbranche.
Dass die Immofinanz-Aktie - wie andere heimische Immo-Papiere auch - inzwischen als extrem unterbewertet gilt, könnte nun Begehrlichkeiten wecken. Seit dem Rekordhoch von 12,64 Euro im April dieses Jahres hat sich der Börsenkurs auf zuletzt 6,60 Euro fast halbiert. Vor allem in den letzten beiden Wochen hat sich der Abwärtstrend nochmals beschleunigt.
An der Börse bringt die Immofinanz - deren Immobilien-Portfolio seit Jahren stark wächst und zuletzt bereits rund 2900 Objekte im Gesamtwert von 17,1 Milliarden umfasste - nur noch 3 Mrd. Euro auf die Waage.
Innerer Wert weit höher
Aktuell notiert das Immo-Papier mehr als 40 Prozent unter seinem inneren Wert, dem sogenannten Net Asset Value (Brutto-Vermögen abzüglich Fremdkapital). Der beträgt derzeit laut Immofinanz 11,30 Euro pro Aktie.
Erst vor wenigen Tagen hat die Immofinanz über eine 750 Mio. Euro schwere Wandelanleihe frisches Geld getankt, um einen Teil ihrer Bankschulden zurückzuführen und damit ihre Refinanzierungskosten zu senken. Der Bond hat eine Laufzeit von zehn Jahren mit einer Rendite von 3,75 Prozent. Der Wandelpreis je Immofinanz-Aktie ist mit 12 Euro festgesetzt.