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Immofinanz wettert gegen Anlegerklagen

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Anleger fordern 320 Millionen Euro - Vorwürfe nur "unfundierte Gerüchte".


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Wien. Die Welle an Anlegerklagen lässt die börsenotierte Immofinanz um Eduard Zehetner nicht ganz kalt. Die Immobilien-Gruppe hat 420 Klagen mit einem Streitwert von 320 Millionen Euro am Hals, 160 Schadenersatzverfahren hat der Prozessfinanzierer AdvoFin für etwa 3500 Anleger eingebracht. Streitwert: 201 Millionen Euro.

Wie die "Wiener Zeitung" am Dienstag berichtete, hat das Handelsgericht die AdvoFin-Klagen aus prozessökonomischen Gründen zu einem Verfahren zusammengelegt - gegen den Widerstand der Immofinanz. Diese bestreitet, dass es in der Vergangenheit, also in der Ära von Karl Petrikovics, zu Handlungen kam, die einen Anlegerschaden auslösten. Laut Zehetner hätten die Kläger "wenig fundierte Gerüchte zu Papier gebracht".

Die Kläger werfen der Immofinanz u.a. vor, die Gelder nicht zur Gänze in Immobilien angelegt zu haben. "Wäre das gesamte Geld in Immobilien angelegt worden, wäre der Verlust noch deutlich größer ausgefallen", sagt Zehetner zum Vorwurf des "Zwischenparkens der Gelder". Immofinanz, Immoeast und die frühere Constantia Privatbank hätten auch keine falschen Angaben gegenüber den Anlegern gemacht. Indes heißt es in einer Ad-hoc-Meldung zur Immoeast Kapitalerhöhung 2007: "Mit dem Emissionserlös (drei Milliarden Euro) schafft die Gesellschaft die Voraussetzungen, um ein bereits schriftlich fixiertes Investitionsprogramm mit einem Volumen von rund sechs Milliarden Euro zu finanzieren. Regional würde der Investitionsschwerpunkt von Zentral- und Osteuropa nach Südosteuropa mit dem Kernmarkt Rumänien verlagert werden." Laut Zehetner konnten zwei Drittel der Immobilienprojekte in rumänische "Gstättn" gestoppt werden. Zehetner: "Wäre uns das nicht gelungen, wären wir pleitegegangen."