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Immunisierung verschoben

Von Stefanie Holzer

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"Die Mutter einer missbrauchten Vierjährigen im Studio" rührte der ORF am Mittwochabend für eine seiner erfolgreichsten und nichtsdestoweniger wohl unappetitlichsten Sendungen die Werbetrommel:

Seit geraumer Zeit nehme ich mir vor, mich wieder einmal "Vera" auszusetzen, auf dass ich gegen gelindere Übel, die das österreichische Fernsehen seinen Freunden zumutet, immunisiert werde. Doch

angesichts der werblichen Warnung vor der Dosis muss ich mit der Abwehrsteigerung zumindest noch eine Woche warten.

Was peinliche Werbung anlangt, so brachte das Donnerstags-Journal um acht die Erinnerung an einen der zehennägelaufrollendsten Werbespots der Geschichte zurück: Annemarie Moser-Pröll und Toni Sailer

wurden von österreichischen Sportjournalisten zu den österreichischen Sportlern dieses Jahrhunderts gewählt. Unbarmherzig erklang deshalb die historische Tonspur der Waschmittelwerbung, die Herrn und

Frau Moser-Pröll damals hoffentlich viel Geld einbrachte. (Ich glaube gar, es war dasselbe Waschmittel, das auch die vor nichts zurückschreckende Vera bewarb?) Ob Herr Moser mit Frau Mosers

hausfraulichen Qualitäten zufrieden sei? Puh! Wie überaus schaurig, dagegen sind Goldi und Herminator wahre Profis. · Normalerweise sitzt man Werbeblöcke gedankenverloren aus. Am Mittwoch fiel mir

"bei meiner Ehr" auf, dass der vor Jahren notorische "Avivage-Effekt" keine Rolle mehr spielt. Was hat der bewirkt?