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Impfbriefe doch mit Termin, aber frühestens im Dezember

Von Karl Ettinger

Politik

Die Gesundheitskasse ist bemüht, rasch mit dem Gesundheitsministerium die Vorgangsweise für eine Impfkampagne abzustimmen.


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Wer in Österreich bisher keine Corona-Impfungen erhalten hat, wird aller Voraussicht nach zumindest vor Weihnachten Post von der Sozialversicherung bekommen. Dieser Brief mache aber nur dann Sinn, wenn gleichzeitig auch ein konkreter Termin angegeben werde, sagt Andreas Huss, oberster Arbeitnehmervertreter in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) für Arbeiter und Angestellte im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Man bereite dies vor. Voraussetzung ist eine gesetzliche Basis, die am 4. Dezember im Nationalrat beschlossen werden soll.

Nach dem Sanktus durch den Bundesrat könnten die Impfbriefe an die betroffenen Versicherten noch vor Weihnachten ausgeschickt werden. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) ist freilich gefordert, die gesetzlichen Bestimmungen für diese Vorgangsweise mit den Bundesländern abzuklären.

Druck für rasche Information über Drittstiche

Wesentlicher schneller könnte es nach Ansicht von Huss mit einer Kampagne der Sozialversicherung gehen, mit der die Österreicher aufgefordert werden, sich einen Drittstich zum Schutz vor einer Corona-Infektion zu holen. Das soll daher nicht mittels Brief, sondern über elektronische Plattformen und SMS oder via E-Mail erfolgen.

Der Haken dabei liegt im Gesundheitsministerium. Denn dort wird noch geprüft, ob für diese Form der Information von Menschen, die bereits zwei Corona-Impfungen hinter sich haben, ebenfalls eine gesetzliche Grundlage notwendig ist. Die Entscheidung darüber liegt damit letztlich beim Gesundheitsminister. Diesbezüglich sei man "in Abstimmung", heißt es von Seiten des ÖGB-Vertreters.

Bereits gearbeitt wird an der Erinnerung für Menschen, die mit dem Impfstoff von Johnson geimpft wurden und nun den Drittstich erhalten sollen. Das werde über die elektronische Gesundheitsakte, kurz Elga, schon vorbereitet.

Der Sozialversicherungsfunktionär macht allerdings auch kein Hehl daraus, dass er die "Verländerung" der Corona-Impfungen, also die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer für das genaue Vorgehen bei den Impfungen, als arges Hindernis erachtet. "Das ist eine Katastrophe", beklagt Huss unmissverständlich.