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Impfschlusslicht Steiermark

Von Martina Madner

Politik

Noch haben die Steirer bei der Impfung das Nachsehen, bei Älteren will man nun rasch aufholen.


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Menschen höheren Alters hatten vom Impfstart weg oberste Priorität bei den Covid-19-Schutzimpfungen. Schließlich ist ihr Risiko ernster Krankheitsverläufe höher, damit auch das Sterberisiko. Unter den Covid-19-Erkrankten im Alter zwischen 75 und 84 Jahren verstarben laut Ages bisher 11 Prozent, von den über 85-Jährigen sogar 22 Prozent.

Aus diesem Grund wurden viele dieser Altersgruppe bereits in Alters- und Pflegeheimen als besonders vulnerable, also verletzliche Gruppe geimpft. Und sie haben auch weiterhin Priorität. Laut elektronischem Impfpass, wo laut Gesundheitsministerium mittlerweile 90 Prozent der Covid-19-Schutzimpfungen erfasst sind, sind in den ältesten Bevölkerungsgruppen, ab 75 Jahren und älter, deutlich mehr Menschen geimpft als die 5,3 Prozent der impfbaren Bevölkerung sonst: Von den knapp 852.000 Menschen dieses Alters sind im Durchschnitt 15,3 Prozent mit der ersten Dosis versorgt worden. 8,2 Prozent in diesem Alter sind bereits vollimmunisiert. Der Bundesländervergleich zeigt allerdings deutliche Unterschiede, was die Impfquoten anbelangt.

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Schlusslicht Steiermark

Kärnten hat nicht nur insgesamt, sondern auch bei älteren Menschen ab 75 Jahren mit 29 Prozent eine höhere Quote an Erstgeimpften als Österreich generell: 6.940 Personen dieser Altersgruppe, elf Prozent, haben außerdem den zweiten Stich erhalten.

In Wien, wo nun auch Pädagoginnen und Pädagogen sowie Personal von Schulen und Kindergärten ihre Impfung erhalten, sind 10,3 Prozent der Älteren erst- und 6,9 Prozent zweitgeimpft. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sagte am Freitag bereits, dass der Wiener Plan "alle Personen ab 80 Jahren bereits im März" vorsehe.

Schlusslicht bei den Impfungen im Alter 75 plus ist genauso wie im generellen Bundesländervergleich aktuell aber die Steiermark. Im elektronischen Impfpass wurden erst acht Prozent der Menschen höheren Alters mit einer ersten Impfdosis versorgt - und 6,5 Prozent auch mit einer zweiten.

Wie kommt das? Der steirische Impfkoordinator Michael Koren spricht im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" von zwei Gründen, warum die Impfquote bei Älteren in der Steiermark so bescheiden aussieht. Einer ist ein statistischer: Die steirische Pflegeheim-Landschaft sei kleinräumig mit vielen verschiedenen privaten Betreibern strukturiert. Während in Kärnten Teams in Alten- und Pflegeheime ausgeschickt wurden, haben die steirischen 230 Häuser, die Impfungen selbst organisiert. "In manchen Heimen wurden sie nicht gleich im elektronischen Impfpass vermerkt", räumt Koren ein. Gemeinsam mit der regionalen Ärztekammer bemühe man sich aber, die Daten nachträglich zu vervollständigen.

Der zweite Grund sei, dass man sich bei Älteren, die zu Hause wohnen, dazu entschlossen habe, in großen Tranchen und "nicht einmal 2.000, dann wieder 3.000" zu impfen. Deshalb sind ab Dienstag, dem 2. März, innerhalb von zehn Tagen 27.000 über 85-jährige Steirerinnen und Steirer mit ihrer ersten Dosis dran, das seien 90 Prozent dieser Altersgruppe. Diese haben bereits ihren Termin in Impfstraßen, andere bei den Hausärzten erhalten. "Ab morgen geht es los. Die Statistik ist also nur eine Momentaufnahme, in zehn Tagen werden wir in dieser Altersgruppe vermutlich deutlich voran liegen", sagt Koren.

Kein AstraZeneca für Ältere

Ältere Menschen erhalten im Moment Impfungen mit Biontech/Pfizer oder Moderna. Insgesamt wurden von erstem bereits 544.000 Dosen verimpft, von Moderna 20.343. Von AstraZeneca waren es bislang 93.000 Impfdosen. Diesen Impfstoff erhalten Menschen über 65 aber weiterhin nicht. Zwar zeigen erste Studien eine vergleichbar gute Wirksamkeit bei Menschen höheren Alters wie bei jüngeren. Die Grundlage waren aber kleinere Probandengruppen mit weniger Erkrankungsfällen. Das nationale Impfgremium will deshalb noch weitere Studien aus Großbritannien und den USA abwarten.

Im März kommen laut Gesundheitsministerium weitere 525.000 Dosen von AstraZeneca in Österreich an, allerdings auch weitere 463.000 von Biontech/Pfizer und 124.000 von Moderna.

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