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In Bilge wächst die Furcht vor Rache

Von WZ Online

Europaarchiv

Istanbul. Nach dem Tod von 44 Menschen bei dem Massaker in dem südostanatolischen Dorf Bilge wächst unter den Angehörigen der mutmaßlichen Täter die Furcht vor Racheakten. Insgesamt zwölf Familien hätten deshalb beschlossen, das Dorf zu verlassen, berichteten Fernsehsender und Zeitungen am Donnerstag.


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Unterdessen erließ ein Gericht Haftbefehle gegen zwei mutmaßliche Komplizen der Täter. Damit sind nun zehn Verdächtige in Untersuchungshaft.Angehörige der Tatverdächtigen sagten laut Zeitungsberichten, sie hätten Todesdrohungen erhalten. Die Sicherheitskräfte, die seit dem Massaker von Montagabend in Bilge stationiert sind, hätten den Verwandten der mutmaßlichen Täter drei Tage Zeit gegeben, das Dorf zu verlassen. Danach könne ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden. Die paramilitärische Gendarmerie vereitelte demnach bereits einen Angriff auf das Haus von Verwandten eines Verhafteten. Bei dem Massaker hatten 70 Kinder in dem Dorf einen oder beide Elternteile verloren. Sie werden vom Roten Halbmond und den Sozialbehörden betreut. (APA)

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