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In den Köpfen ist alles beim Alten

Von Judith Belfkih

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Frauen studieren, was sie wollen. Die Zahl der weiblichen Studierenden und vor allem Absolventen ist in den vergangenen dreißig Jahren rasant gestiegen. Es stehen Frauen zumindest theoretisch auch alle Berufe offen. Und auch ihr finanzieller Beitrag zum gemeinsamen Familieneinkommen ist höchst willkommen. Erwerbstätigkeit ist für Mütter heute fast selbstverständlich.

All das lässt sich mit Zahlen belegen. Die Gleichstellung der Geschlechter schreitet voran. Stetig, aber doch. Würde man zumindest meinen.

Psychologen haben nun in einer Studie belegt, dass sich die geschlechterspezifischen Stereotypen - also das, was wir als weiblich oder männlich betrachten - in den vergangenen Jahrzehnten so gut wie gar nicht gewandelt haben. Haushalt und Kinder sind demnach immer noch fast reine Frauensache. Männer tragen dafür die Verantwortung für Reparaturen am Auto und die Verantwortung an sich.

So haben sich viele Frauen die Gleichstellung nicht vorgestellt. Sie haben sich ihre Plätze in einstigen Domänen der Männer erobert. Ihre "angestammte Domäne", die Arbeit im Haushalt und die Hauptverantwortung in der Kinderbetreuung, ist ihnen trotzdem geblieben. Was müssen sie auch abeiten gehen? Vielleicht ändert sich das in einer der nächsten Generationen.

"Die Mama geht arbeiten, damit wir unsere Wohnung zahlen können, unser Essen und deine Spielsachen", erklärte eine junge Mutter ihrer Tochter kürzlich in der U-Bahn. Die Fünfjährige konterte verwirrt: "Wofür geht dann der Papa noch arbeiten?"