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Mit einer Forschungsquote von 1,7% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegt Österreich im Vergleich mit den OECD-Ländern weit hinten. Auf 10.000 Arbeitnehmer kommen gerade 34 Forscher, womit sich | unser Land in einer ähnlichen Situation wie Polen, Ungarn, Portugal und Mexiko befindet.
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Der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen sieht die Hauptursache dafür im Fehlen eines strategischen Gesamtkonzeptes mit eindeutigen Zielen. In der Studie "Längerfristige Aspekte der
österreichischen Technologiepolitik" schlägt der Beirat vor, die Technologiepolitik eng mit anderen Politikbereichen zu vernetzen. "Man darf nicht in den Fehler verfallen, Technologiepolitik rein
technisch zu sehen", betonte Roland Lang von der Arbeiterkammer (AK) Wien, gestern, Dienstag, bei der Präsentation der Beiratsstudie.
Lang, der bei der Erstellung der Studie gemeinsam mit Karl Heinz Steinhöfler von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) federführend wirkte, bemängelte, daß es bisher aufgrund unklar abgegrenzter
Kompetenzen nicht möglich gewesen sei, an einem Strang zu ziehen. Richard Leutner, derzeitiger Vorsitzender des Beirats und Leitender Sekretär des ÖGB, sieht in der "notwendigen ministeriellen
Konzentration der Zuständigkeiten" einen Ausweg aus der unbefriedigenden Situation.
Derzeit verteilen sich die Kompetenzen auf das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr und das Wirtschaftsministerium. Auf operativer Ebene sind für die Technologiepolitik vor allem der
Innovations-und Technologiefonds (ITF), der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF), der ERP-Fonds, der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und seit
wenigen Monaten die Technologie-Impulse-Gesellschaft (TIG) von Bedeutung. Im Kuratorium des ITF führt der Bundeskanzler den Vorsitz.
Das jüngste, 1997 von Albert Hochleitner (Siemens Österreich) und Arnold Schmidt (TU; Präsident des FWF) im Auftrag der Regierung erstellte technologiepolitische Konzept, wurde bisher nur in wenigen
Punkten umgesetzt. Die Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel, die Forschungsquote bis 2005 auf 2,5% zu erhöhen.