Österreichische Unternehmen hätten die Chancen des EU-Binnenmarktes optimal genützt, sagte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Leopold Maderthaner am Donnerstagabend bei der | Präsentation der Exportdaten der ersten acht Monate 1998. Die Ausfuhren in die EU haben demzufolge um 12,1% auf 317 Mrd. Schilling zugenommen.
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Damit sind die EU-Ausfuhren erstmals stärker gestiegen, als die Exporte in in den Rest der Welt (plus 9,5% auf 497 Mrd. Schilling). Auffallend sei die sprunghafte Ausfuhrsteigerung seit
Österreichs EU-Beitritt mit 33,5%, verglichen mit 1,9% in den drei Jahren vor der Mitgliedschaft. Was für Österreich wichtig sei, denn: "Ein Prozentpunkt Plus in die EU bedeutet eine
Ausfuhrsteigerung von 4,4 Mrd. Schilling", gegenüber 2,7 Mrd. Schilling bei einem Prozentpunkt Steigerung in die übrigen Weltmärkte, wie Maderthaner erläuterte. Besonders erfreulich sei, daß 90,6%
der Gesamtimporte durch Exporte abgedeckt seien, erklärte WKÖ-Außenwirtschaftsleiter Egon Winkler. Im Gesamtjahr 1998 sollen die Exporte die 800 Mrd. Schilling-Marke erreichen. Das würde eine
Exportquote von 28,5% und damit eine Annäherung an das mit der Exportoffensive formulierte Ziel von 30% bedeuten: "Dann rücken wir wirklich in die erste Liga der Exportländer auf". Im Binnenmarkt sei
die Ausfuhrzunahme nach Spanien und Portugal mit 45% (2,5% vor Österreichs EU-Beitritt) bemerkenswert. Unter diesem Aspekt seien auch Österreichs Zahlungen in den Kohäsionsfonds, von denen vor allem
diese Länder profitieren, als "gut angelegt" zu betrachten. Die Kohäsionsmittel stärken die Nachfrage und fördern damit die heimische Exportwirtschaft: "Man darf daher nicht nur die direkten EU-
Mittelrückflüsse bei der Bewertung der österreichischen Nettozahlerposition berücksichtigen", stellte Maderthaner fest.