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Im Gegensatz zur zuletzt eher mit negativen Schlagzeilen glänzenden Muttergesellschaft DaimlerChrysler AG, Stuttgart/Auburn Hills, steht die Konzerntochter Eurostar Automobilwerk in Graz vor einem Neubeginn mit positiven Zukunftsaussichten. Anfang Dezember wird die Umrüstung der Produktionsstraßen abgeschlossen werden und damit der kurzfristige Werksstillstand beendet sein. Ab Jänner 2001 wird der neue Chrysler Voyager in Graz vom Band laufen, im Juni läuft die Produktion des Chrysler-Erfolgsmodells PT Cruiser an.
Eurostar wird dafür auch neue Mitarbeiter benötigen. Noch heuer sollen 70 Beschäftigte neu eingestellt werden, im Jänner 2001 folgen weitere 80. Die Schätzungen des Mitarbeiterbedarfs gehen bis auf 250 für den Voyager und bis zu 400, die mit dem Produktionsstart des PT Cruiser gebraucht werden.
Die Umrüstung des Eurostar-Werkes eröffnet dem Grazer Standort bessere Perspektiven als den Schwesterbetrieben von Chrysler in den USA. Absatzprobleme bei der alten Modellreihe des Voyager hatten zwar zuletzt Stillstandzeiten und Kurzarbeit notwendig gemacht, Kündigungen waren aber nicht erforderlich. Die Ausweitung der Produktpalette um den PT Cruiser, der bereits große Absatzerfolge erzielen konnte, lässt wieder Vollauslastungen im Grazer Werk erwarten. Für die PT Cruiser-Produktion wird der Automobil-Konzern zwischen 700 und 900 Mill. Schilling investieren und ab Sommer 2001 bis zu 50.000 Einheiten pro Jahr in Graz fertigen.
Auch der Mecedes-Stern glänzt ungetrübt: Heuer wird man in einem leicht rückläufigen Gesamtmarkt den Vorjahresabsatz von 12.000 Stück wieder erreichen, berichtete Mercedes Benz-Österreich Direktor Peter Leißing. Von der neuen C-Klasse, die jüngst auch den "Großen Österreichischen Automobil-Preis" in Gold verliehen bekam - der Chrysler PT Cruiser wurde dabei übrigens Bronze-Gewinner - können die ohnehin mit der höchsten Mercedes-Dichte der Welt gesegneten Österreicher buchstäblich gar nicht genug bekommen - die Lieferzeiten wachsen. Ein Rekordergebnis wird bei den Transportern erwartet, der City-Flitzer "Smart" hat mit der rweiterun der Modepalette um den Diesel und das Cabrio den Absatz auf 1.400 Stück glatt verdoppelt.
Chrysler selbst hat im Jahr der Produktionsumstellung "den Erwartungen ensprechend abgeschnitten" und rund 4.700 Chrysler und Jeep in Österreich verkauft. Für 2001 erwartet Österreich-Chef Ingo Natmessnig mit dem "programmierten Renner" PT Cruiser, dem neuen Minivan Voyager und dem neuen Stratus/Sebring "ganz sicher" ein Rekordjahr" und bereitet die Feierichkeiten zum Thema "60 Jahre Jeep" vor.
115.000 Fahrzeuge insgesamt wird der DaimlerChrysler-Knzern im Jahr 2000 hier zu Lande bauen - damit ist er mit Abstand Österreichs größter Fahrzeugproduzent. Allein 49.000 Mercedes der M-, G-, und E-Klasse rollen heuer aus den Hallen der Steyr-Daimler-Puch-Fahrzeugtechnik in Graz 43% mehr als im Vorjahr.
Auch international sind die jüngsten Krisenberichte relativ zu sehen: "DaimlerChrysler will in Deutschland 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen und heuer den Rekordgewinn vom letzten Jahr noch steigern", sagt Vorstandschef Jürgen Schrempp. Das wären rund 20 Mrd. DM (141 Mrd. Schilling). Sanierungserfolge in den USA erwartet er Mitte 2001.