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In Slowakei setzt sich der Auto-Boom ungebremst fort

Von WZ-Korrespondentin Karin Bachmann

Wirtschaft

Pressburg. Vor ein paar Jahren noch müde belächelt, hat sich der Autosalon in Pressburg inzwischen zu einer viel beachteten Größe unter den europäischen Automessen gemausert. Noch bis Sonntag präsentieren 246 Aussteller 48 Automarken.


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Die Branche hat allen Anlass, sich selbst zu feiern, wäre doch der anhaltende Wirtschaftsboom im Nachbarland ohne sie nicht denkbar. 577.000 Fahrzeuge rollten nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bei den slowakischen Autoherstellern im Vorjahr vom Band, das war fast doppelt so viel wie 2006. Im kommenden Jahr sollen 640.000 Autos produziert werden, allerdings nach wie vor fast ausschließlich für den Export. Inzwischen hat die Automobilwirtschaft einen Anteil von 40 Prozent an den Gesamtausfuhren des Nachbarlandes.

Volkswagen Slovakia bleibt der wichtigste Autoproduzent im Land, ist aber längst nicht mehr unangefochten. PSA Peugeot Citroen in Trnava und Kia Motors in Zilina produzierten gemeinsam bereits 300.000 Autos und damit mehr als die Deutschen.

Ehrgeizige VW-Ziele

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sind die Aussagen von Volkswagen Slovakia-Chef Andreas Tostmann zu bewerten, Pressburg solle der produktivste Standort im VW-Konzern werden. Zumindest bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter tun sich die Deutschen wohl nach wie vor leichter als ihre Mitstreiter, weil sie mit umgerechnet 1000 Euro fast doppelt so viel zahlen wie beide Konkurrenten.

Zurzeit sind fast 70.000 Menschen im Sektor Automotive beschäftigt, bis 2010 sollen es 100.000 sein. Allerdings bleiben auch die Flaggschiffe der slowakischen Wirtschaft vom Facharbeitermangel nicht verschont. Deshalb engagiert sich die Branche zunehmend im Ausbildungswesen. So werden seit kurzem an einer Mittelschule in Zilina gezielt Nachwuchskräfte für die Anforderungen der modernen Automobilwirtschaft geschult.